Startschuss für die Rettung

Ludweiler · Die Uhr läuft für den Ludweiler Wildpark. Nach 2015 könnte er der Schuldenbremse bei der Stadt zum Opfer fallen. Um dies zu verhindern, machen jetzt seine Freunde mit den örtlichen Jusos an der Spitze mobil.

Große Resonanz fand am Sonntagnachmittag der erste Benefizlauf für den Ludweiler Wildpark. Neben den Teilnehmern, 61 Kinder und 40 Erwachsene, hatten sich viele weitere Besucher eingefunden. Sie feuerten ihre Kinder oder Freunde während der Läufe an und genossen Kuchen und Rostwürste bei strahlendem Sonnenschein. Überwältigt von der Teilnahme zeigte sich Tamara Kuhn, die für die örtlichen Jusos den Lauf organisiert hatte. Schließlich steht zur Debatte, dass der Park geschlossen wird. "Die Stadt muss sparen", sagt Tamara Kuhn. Dabei gehe es weniger darum, dass der Park in schlechtem Zustand sei - er wurde erst vor wenigen Jahren saniert -, sondern um die Unterhaltungskosten.

Neben dem Park in Ludweiler besitzt die Stadt noch einen Wildpark Richtung Püttlingen. Beide zu halten, werde schwer, meint Stadtratsmitglied Paul Hommes (SPD). Deswegen sei er über die Resonanz auch sehr froh: "Hier zeigt sich, dass die Ludweiler sehr heimatverbunden sind." Mut macht auch Bürgermeister Wolfgang Bintz. "Was heute passiert, geht in die richtige Richtung", kommentiert der Christdemokrat. Bis Ende 2015 sei der Wildpark auf jeden Fall gesichert. Neue Diskussionen um den dann folgenden Haushalt begännen nach den Sommerferien.

Viel Werbung für den Lauf hatte man zum Beispiel in den Schulen und im Kindergarten gemacht. Entsprechend viele junge Besucher waren gekommen. Silas Zarth war der Schnellste beim Kinderlauf, der über einen knappen Kilometer um die beiden Gehege und ein wenig bergauf führte. Aus der Puste, aber glücklich und belohnt mit einem Apfel, ging er als Erster ins Ziel.

"Ich bin froh, dass so viele Kinder da sind", freute sich Wolfgang Henry, Vorstandsmitglied des TV Ludweiler. "Schade" fände er eine Schließung des Wildparks, nicht nur, weil der TV-Lauftreff von hier startet. Der Park ziehe die Bevölkerung an. Ähnlich sieht das auch Doris Klein: "Ich komme sehr oft zum Spazierengehen her."

Geht es nach dem Willen der Ludweiler Jusos, wird nun ein Förderverein gegründet. Dies teilte Tamara Kuhn, Organisatorin des Benefizlaufes, mit. "Damit sollen die Unterhaltungskosten für die Stadt gesenkt und ein Weiterbestehen gesichert werden", sagt Tamara Kuhn. "Falls es uns gelingt, einen Förderverein zu gründen", pflichtet ihr Stadtratsmitglied Paul Hommes bei, "sind wir der Erhaltung einen großen Schritt näher." Um zu sehen, ob in der Bevölkerung Interesse bestehe, hatte man Listen ausgelegt, in die man sich eintragen konnte. Nach dem Lauf wolle man sich dann zusammensetzen und über die Gründung beraten. Hier sei auch eine Kooperation mit dem Tierschutzverein Völklingen angedacht. "Was die Natur betrifft, muss erhalten bleiben", sagte Christine Wendler, Beisitzerin beim Tierschutzverein. Das Problem der laufenden Kosten sei den Tierschützern hinlänglich bekannt. "Wir kämpfen ja auch um jeden Euro", erklärte Schriftführerin Tanja Maringer. Gemeinsam möchte man nun verhindern, dass die zwei großen Gehege mit Wildschweinen und Hirschen der Schuldenbremse zum Opfer fallen.

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