Stadt Neunkirchen baut stationäre Blitzer auf – Kritik vom ADAC

Neunkirchen · Als zweite Stadt im Saarland nach Püttlingen stellt Neunkirchen festinstallierte Blitzanlagen auf. An der Westspange, in der Bliesstraße und in der Ottweilerstraße wird ab Montag in beiden Fahrtrichtungen geblitzt.

Diese Standorte seien ausgewählt worden, nachdem mobile Kontrollen gezeigt hätten, dass mehr als die Hälfte der Autofahrer dort zu schnell unterwegs seien, erklärten gestern Bürgermeister Jörg Aumann (SPD) und Ordnungsamtsleiter Holger Janes.

Die Stadt betreibt die Anlagen zusammen mit der Firma Jenoptik. "Dem Steuerzahler entstehen keinerlei Kosten", sagte Aumann. Denn der Hersteller bezahle Aufbau und Wartung der Säulen. Dafür kassiert er für jeden Raser eine Fallpauschale von 5,50 Euro.

Für Unmut sorgen die neuen Überwachungsgeräte bei der CDU. Der Neunkircher Landtagsabgeordnete Tobias Hans sagte, hier gehe es nicht mehr um die Überwachung von Unfallschwerpunkten, sondern darum, die Autofahrer "abzukassieren". Kritik kam auch vom ADAC Saarland. Verkehrsexperte Karl-Heinz Finkler sprach sich im SR gegen das Modell öffentlich-privater Kooperation aus. Verkehrsüberwachung sei eine hoheitliche Aufgabe und müsse von Polizei und Kommunen betrieben werden.

In Püttlingen stehen seit Anfang 2013 stationäre Blitzer. Allerdings wurden drei von sieben Messsäulen im März wieder abgebaut - zum Beispiel, weil Autofahrer zu langsam fuhren und den Verkehr behinderten. Unter dem Strich hätten die Säulen für einen Rückgang der Geschwindigkeitsübertretungen gesorgt, heißt es im Ordnungsamt.

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