Selbst ans Hochzeitskleid wird gedacht

Gonnesweiler · Noch bestimmen Dreck, Lärm und Kälte das Bild. In gut einem Jahr soll das anders sein. Dann soll das Vier-Sterne-plus-Hotel „Seezeitlodge“ am Bostalsee eröffnen. Die SZ machte einen Baustellen-Rundgang.

 Christian und Kathrin Sersch vor ihrem Hotel am Rabenkopf am Bostalsee. FOTOs: B &K

Christian und Kathrin Sersch vor ihrem Hotel am Rabenkopf am Bostalsee. FOTOs: B &K

Die Paar-Badewanne im Zimmer; beim Baden den Blick auf den Bostalsee gerichtet. Im Kopf von Kathrin Sersch ist die 64 Quadratmeter große Vorzeige-Suite im neuen Hotel "Seezeitlodge" schon eingerichtet. Dabei ist gerade einmal der Rohbau fertig, im Innern des Gebäudes ist es noch kalt und staubig, Bauarbeiter sind am Werkeln. Als die Hotel-Direktoren Kathrin und Christian Sersch die Saarbrücker Zeitung zum Baustellen-Rundgang empfangen, steht auch noch nicht fest, wie die Suite heißen soll - alle zehn Apartments sollen einen Namen bekommen. Der Arbeitstitel: Hochzeits-Suite. Passend dazu: Es wird auch einen begehbaren Kleiderschrank geben. "Es muss ja irgendwo Platz sein für das Hochzeitskleid", sagt Kathrin Sersch.

Daran ist aber noch lange nicht zu denken. Derzeit bestimmen Lärm, Dreck und viel Arbeit das Bild auf dem Rabenkopf bei Gonnesweiler . 80 bis 100 Arbeiter, das weiß Christian Sersch, sind jeden Tag auf der Baustelle. Derzeit sind hauptsächlich Elektriker beschäftigt. Sind sie fertig, wird der Estrich verlegt, dann kommen die Fliesenleger.

Dort, wo einmal der gläserne Haupteingang sein wird, ist derzeit noch ein Holz-Verschlag. Im Innern des Haupthauses zeugt außer der Größe und der Glasfassade noch nichts von der Lobby. Mal abgesehen von der provisorischen Rezeption. "Damit wollten wir nur testen, ob die Größe so passt", sagt die gelernte Hotelfachfrau und Diplom-Medienökonomin. In der künftigen Lobby soll Lounge-Atmosphäre herrschen. "Hier kann man in Ruhe seinen Kaffee oder abends einen Cocktail trinken", sagt Christian Sersch. Direkt im Blick: den See oder das Lagerfeuer direkt vor der Glasfassade. Von der Lounge geht es über in die Bibliothek und dann ins Restaurant. Die einzelnen Bereiche werden locker abgetrennt, beispielsweise durch eine Bücherwand. Am Ende des langen Raumes wird der Community-Table von innen nach außen ragen. Er bietet Platz für zwölf Personen. Es soll ein Kommunikationstisch sein, an dem man feiern oder sich unterhalten kann - auch wenn man sich noch gar nicht kennt. Direkt gegenüber ist die Küche. Diese wird ganz zum Schluss gebaut. Zu sensibel sind die Geräte und die Leitungen, da wollen die Serschs nichts riskieren. Geplant ist dabei eine einsehbare Patisserie, wo vor den Augen der Besucher Brot gebacken wird. "Damit wollen wir an unsere Wurzeln erinnern", sagt Kathrin Sersch. Schließlich fing mit dem Bäckerhandwerk alles an. Ob es auch Pizza geben wird - Kathrin Serschs Vorfahren gründeten Pizza Wagner - steht noch in den Sternen: "Wir sind gerade auf der Suche nach einem Koch, mit ihm werden wir das Thema besprechen."

Auf der anderen Seite des Flügels ist zum einen der 190 Quadratmeter große Veranstaltungsraum, der in drei Räume eingeteilt werden kann. Zum anderen ist dort der Wellness-Bereich. Das Schwimmbad ist bereits eingeschaltet, auch Wasser ist schon drin, aber nur eine Pfütze. Dank einer Schiebetür wie im Kaufhaus, können Wasserfans von innen nach außen schwimmen. Auf 2000 Quadratmetern gibt es außerdem einen Fitnessraum, ein kleines Bistro, sieben Behandlungsräume und sieben Saunen.

Das Buchungsportal auf der Homepage soll Anfang 2017 starten, spätestens im Sommer werden die ersten Gäste dort übernachten. Das Ziel ist realistisch, wie Christian Sersch sagt: "Wir liegen zeitlich und finanziell im Plan." Die Kosten beziffern die Serschs auf einen zweistelligen Millionenbetrag.

Schon fast fertig sind die beiden Mitarbeiter-Gebäude. In einem davon sind derzeit die Baustellen-Büros eingerichtet. In jedem der Häuser wird es zehn Apartments geben - die gegebenenfalls auch verbunden werden können, falls Paare einziehen. "Wir wollen den Mitarbeitern ein optimales Umfeld bieten", sagt Kathrin Sersch. Zwar sollen die Angestellten überwiegend aus der Region kommen. Aber das werde wohl schwierig. Kathrin Sersch: "Wir sehen uns deutschlandweit im Wettbewerb." Mit der Personalsuche soll es im zweiten Halbjahr 2016 losgehen, die ersten Ausbildungsplätze werden wohl im Sommer 2017 angeboten.

 Es lässt sich schon erahnen, wie der Pool einmal aussehen wird.

Es lässt sich schon erahnen, wie der Pool einmal aussehen wird.

Zum Thema:

Auf einen BlickZahlen und Fakten: Mit der Erschließung ging es am 2. Juni 2014 los, Grundsteinlegung war am 27. November 2014, Richtfest am 4. September 2015. Fertig sein soll das Hotel im ersten Halbjahr 2017. Es wird 100 Zimmer und zehn Suiten geben, das Restaurant soll 170 Sitzplätze haben. Der Spa-Bereich wird 2000 Quadratmeter groß sein. Die Grundstücksfläche beträgt 70 700 Quadratmeter, die Nutzfläche 12 000 Quadratmeter. him

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