Schule Schüler setzen ein Zeichen für mehr Toleranz

Türkismühle · Mit einem Projekttag hat die Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle zum Rassismus ein klares Nein gesagt.

 Die Schüler beim Toleranztag.

Die Schüler beim Toleranztag.

Foto: Jörg Friedrich

Mit ihrem zweiten Projekttag „Courage und Toleranz“ hat sich die Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle an den Internationalen Wochen gegen Rassismus beteiligt. Ins Leben gerufen wurde diese von der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ lege die Schule einen Schwerpunkt ihrer pädagogischen Arbeit auf die Vermittlung eines sozialen, toleranten, hilfsbereiten und respektvollen Umgangs miteinander, heißt es ihrer Mitteilung. Wichtig sei, den Schülern soziale Kompetenzen und demokratisches Denken und Handeln zu vermitteln. In diesem Sinne hätten sich alle Klassen der Stufen fünf bis zwölf engagiert und verschiedene Projekte ausgearbeitet.

Die fünfte Klasse habe beispielsweise an einem Präventionskonzert mit dem Polizeiorchester des Saarlandes teilgenommen. Den Beamten sei es gelungen, die Schüler mit ihren Musikstücken zu begeistern und ihnen Kenntnisse zu den Instrumenten zu vermitteln. „Zudem wurde den Kindern das Berufsbild des Polizisten vorgestellt und damit auch ein wertschätzendes Verständnis für die schwierige und anspruchsvolle Arbeit der Polizei aufgebaut“, schreibt die Schulverwaltung.

Axel Burgheim, ein weitgereister und erfahrener Referent, habe den Schülern der sechsten, zehnten und elften Klassen in seinen Vorträgen „Toleranz und Verständigung – statt Rassismus und Diskriminierung“ bildhaft verdeutlicht, wie wichtig ein rücksichtsvolles Miteinander für die Zukunft unserer Gesellschaft ist.

Ein Schwerpunkt der Arbeit in der Klassenstufe sieben an diesem Tag habe auf Projekten gelegen, die Begegnungen und Kennenlernen ermöglichen und Vorurteile vermeiden und abbauen sollen. So habe die Klasse 7a die Stiftung Hospital St. Wendel besucht und einen gemeinsamen Spielevormittag mit den älteren Heimbewohnern verbracht. Die Klasse 7b habe sich indes im Café Jonas in St. Wendel über die Probleme und Sorgen psychisch kranker Menschen informiert. Außerdem seien die Schüler zum jüdischen Friedhof nach Gonnesweiler gewandert, wo sie sich mit der jüdischen Geschichte in der Gemeinde Nohfelden beschäftigten.

In der achten Klasse stand laut Schule das Thema „Menschenrechte“ im Mittelpunkt. Das Adolf Bender Zentrum St. Wendel führte laut Schulverwaltung in der 8b einen Workshop zum Thema „Handeln für die Menschenrechte“ durch. Die Klassen 8c und 8e beschäftigten sich durch einen Vortrag von Amnesty International mit anschließendem Workshop mit diesem Thema. Die Schüler der 8d wiederum drehten Werbefilme für mehr Toleranz und in der Klasse 8a waren die Großeltern und Urgroßeltern der Schüler zu Gast und gewährten Einblicke in ihren Lebensalltag, berichteten aber auch von schwierigen Lebenssituationen, etwa von traumatisierenden Kriegserlebnissen. Überhaupt lag ein Schwerpunkt an diesem Tag auf der Beschäftigung mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, mit der Zeit des Nationalsozialismus.

Die neunten und zehnten Klassen beschäftigten sich über einen Vortrag von Werner Hillen und Doris Deutsch vom Verein „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ mit dem Schicksal von Soldaten und deren Familien während des Zweiten Weltkriegs. Wie es in der Mitteilung der Schule heißt, verdeutlichten beide Gastredner den jugendlichen Zuhörern, wie wichtig es ist, in Frieden zu leben.

Drei Klassen der Klassenstufe 9 hätten an diesem Tag das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthoff im Elsass besucht. Die Klassen 10a und 10b absolvierten demnach eine „Alternative Stadtrundfahrt“ zu den Stätten des Naziterrors und Widerstandes in Saarbrücken. Die 11a und die 11b nahmen an dem Workshop „Alles nur Bilder im Kopf“ des Netzwerks für Demokratie und Courage Saarbrücken teil, bei dem es um Diskriminierung, Rassismus und couragiertes Handeln geht. Die gesamte Klassenstufe 12 analysierte nach Schulangaben den Film „Das schweigende Klassenzimmer“. Im Film solidarisieren sich Abiturienten in der DDR 1956 mit Aufständischen in Ungarn und erleben dann die Unerbittlichkeit des autoritären DDR-Regimes.

Außerdem initiierte die Schule an diesem Tag ihre Spendenaktion „Einen Euro für die Indienhilfe & unsere Partnerschule in Bhopal“.

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