Rettung für zwei kleine Steinmarder

Überherrn · Zwei junge Steinmarder wurden Waisen, weil während der Brut- und Setzzeit im Wald Bäume gerodet wurden. „Es ist nicht nur der Mardernachwuchs, der bei den Baumfällarbeiten die Elterntiere verliert, auch Eichhörnchen, Baummarder und viele Vogelarten landen bei den rücksichtslosen Rodungen oft hilflos auf dem Waldboden und werden oft von den schweren Harvester regelrecht platt gefahren“, sagt Siglinde Schill vom Verein Witas, der sich mit der Aufzucht von hilfsbedürftigen Wildtieren beschäftigt.

 Zwei junge Steinmarder im Alter von etwa vier Wochen wurden jetzt Opfer von Rodungen im Wald. Foto: Hartmann Jenal

Zwei junge Steinmarder im Alter von etwa vier Wochen wurden jetzt Opfer von Rodungen im Wald. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal



Das Nest der beiden Marder wurden während der Baumfällarbeiten gefunden, wobei das Muttertier geflüchtet sein soll. Die Waldarbeiter verständigten Witas, und die beiden Marder wurden zu der Aufzuchtstation gebracht. "Es ist ja schon ganz toll, dass die Waldarbeiter uns wenigstens verständigten" findet Schill, denn nicht jeder kümmere sich nach solch einem Vorfall um den Wildtier-Nachwuchs. Aufgabe des Vereins ist es nun, den zuständigen Jagdpächter zu informieren und seine Zustimmung einzuholen, dass Witas die Marder aufziehen kann. Nach Gesetzeslage wäre es sonst Wilderei.

Udo Weyrath vom Umweltministerium, Abteilung Artenschutz, erklärte auf Nachfrage der SZ, dass es kein Gesetz gibt, dass solche Rodungsmaßnahmen in der Brut- und Setzzeit in den Wäldern verbietet. Das Ministerium könne nur etwas unternehmen, wenn artengeschützte Tiere betroffen wären.

Schill ärgert das. Sie will beim nächsten Runden Tisch zum saarländischen Tierschutz, zu dem Umweltminister Reinhold Jost eingeladen hat, das Thema erneut ansprechen. Die wirtschaftlichen Belange des Saarforstes dürften nicht immer eine höhere Priorität als das Leben der Wildtiere haben.

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