Polizeipräsidium zieht die Notbremse

Saarbrücken/Blieskastel · Akute Personalnot bei der Polizei macht erfinderisch. Die Inspektion Blieskastel, die mangels Einsatzkräften oft nachts schließen muss, wird außerplanmäßig verstärkt. Vorerst helfen Bereitschaftspolizisten aus.

 Die Personallage bei der Polizeiinspektion in Blieskastel ist angespannt. Foto: B&B

Die Personallage bei der Polizeiinspektion in Blieskastel ist angespannt. Foto: B&B

Foto: B&B

. Die extrem angespannte Personalsituation der Polizeiinspektion in Blieskastel sorgt in der Polizei weiter für Diskussionsstoff. Mit angeblich 17 Beamten, die an sieben Tagen im Wechselschichtdienst rund um die Uhr eingesetzt werden können, ist die Besetzung der Dienststelle so knapp, dass die Inspektion eigentlich nur noch freitags und samstags eigene Kommandos für Nachschichten rekrutieren kann.

Nach einer Statistik des Landespolizeipräsidium war die Inspektion, in deren Zuständigkeitsbereich neben Blieskastel die Gemeinden Mandelbachtal und Gersheim fallen, in 25 Wochen seit Ende 2013 bereits an 43 Tagen von Mitternacht bis sechs Uhr morgens abgesperrt. Ein privater Sicherheitsdienst bewachte in dieser Zeit die vakante Polizeidienstelle. Streifenwagenbesatzungen benachbarter Inspektionen erledigten Einsätze.

Die Personalnot hat sich in Blieskastel nach Angaben von Hugo Müller, Vizechef des Landespolizeipräsidiums, auch deshalb verschärft, weil Beamte , die auf eigenen Antrag hin versetzt wurden, in den letzten Jahren nicht mehr ersetzt wurden. Grund dafür waren relativ geringe Belastungszahlen im Vergleich zu den anderen 19 Dienststellen. Ruhestandsversetzungen wurden ohnehin - wie in anderen sogenannten B-Inspektionen auch - nicht mehr ausgeglichen. Einige Mitarbeiter fallen zudem auf absehbare Zeit wegen Krankheit aus.

Das Präsidium zieht jetzt die Notbremse. Es bleibt zwar dabei, dass pensionierte Beamte nicht mehr ersetzt werden. Wegen der hohen Abgänge durch Versetzungen werden aber wohl im Oktober, wenn 100 Kommissaranwärter die Fachhochschule abschließen und das Personalkarussell bei der Polizei dadurch in Schwung kommt, "drei bis vier" erfahrene Beamte nach Blieskastel versetzt. Bis dahin muss die Bereitschaftspolizei Helfer in der Not spielen. Müller bestätigte jetzt entsprechende Informationen unserer Zeitung, wonach vorläufig bis zum Oktober maximal vier Bereitschaftspolizisten - je nach Dienstplan - zur Aushilfe abgeordnet werden, um dann in dem Bliesgau-Revier mit einem erfahrenen Beamten der Inspektion nachts Streife zu fahren. Das "flexible Konzept" sieht weiter vor, die Inspektion in einzelnen Nächten zu schließen.

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