Pizza Wagner: Gewerkschaft fordert mehr Geld

Braunshausen/Otzenhausen · Pizzabäcker bei Nestlé-Wagner in Otzenhausen werden laut Gewerkschaftschef Mark Baumeister nach Tarifen der Süßwarenindustrie entlohnt. Die fielen niedriger als bei der Nährmittelindustrie aus. Das soll sich ändern, wenn es nach der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) geht.

 In Otzenhausen will die Gewerkschaft NGG am Standort von Pizza Wagner bessere Löhne durchdrücken. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa

In Otzenhausen will die Gewerkschaft NGG am Standort von Pizza Wagner bessere Löhne durchdrücken. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa

Bis zu 500 Euro liege das Einkommen eines Arbeiters an den Verarbeitungsfließbändern beim früheren Unternehmen Pizza Wagner in Otzenhausen unter den branchenüblichen Durchschnittsentgelten. Das sagt Mark Baumeister, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) Saar. Deshalb wollen Mitarbeiter des heutigen Pizzaproduzenten Nestlé-Wagner mit einer gemeinschaftlichen Aktion bessere Arbeitsverträge durchsetzen. Es soll am Samstag, 26. April, ab 17 Uhr ein Grillen für Kohle geben. Veranstaltungsort ist das Braunshauser Gästehaus.

Wie Baumeister berichtet, bezahle der Betrieb seine rund 1600 Beschäftigten zurzeit angelehnt an die Tarifverträge der Süßwarenindustrie, "ohne eine feste und rechtlich verbindliche Tarifbindung einzugehen". Demnach liege der Lohn zwischen 1800 und 1900 Euro brutto. Die NGG will durchsetzen, dass der bessere Tarif für die Nährmittelindustrie gilt. Hier erreiche das Bruttoeinkommen bis zu 2300 Euro. Während der laufenden Tarifverhandlungen fordert die Gewerkschaft, die Löhne zusätzlich um 5,8 Prozent anzuheben.

Doch nicht nur beim Gehalt bestünden Unterschiede. Während bei Wagner-Nestlé die 40-Stunden-Woche gelte, sei in den Manteltarifen für die Nährmittelindustrie 38 Stunden mit den Arbeitgebern vereinbart plus weitere Zuschläge.

Gewerkschafter Baumeister: "Pizza ist keine Schokolade. Wir fordern die Anerkennung der Tarifverträge der Nährmittelindustrie." Dies habe im Übrigen Nestlé für die Hauptverwaltung in Frankfurt/Main bereits getan. Auch Konkurrenten wie Dr. Oetker in Wittlich richteten sich danach.

Erste Gespräche seien mit der Firmensleitung anberaumt. Der NGG-Chef zeigt sich zuversichtlich, "dass eine Einigung möglich ist". Anders als bei der früheren Geschäftsführung habe die Gewerkschaft nun einen Fuß in der Tür. Baumeister versöhnlich: "Pizza Wagner war und ist kein schlechter Arbeitgeber, aber es kann bei den Tarifverträgen besser werden."

Auf SZ-Anfrage war am Freitag von der Geschäftsführung zur Tarifauseinandersetzung keine Auskunft zu bekommen.

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