Sporttag Neues Konzept am Bostalsee ist ein Volltreffer
Bosen · Zahlreiche Vereine präsentierten sich beim Sport- und Erlebnistag. Viele Mitmachangebote, viele Besucher.
Angezählt hing der Sporttag am Bostalsee in den vergangenen Jahren in den Seilen. Fast immer die gleichen Vereine mühten sich bei dünnem Teilnehmerzuspruch ab, ihr sportliches Angebot zu präsentieren. In diesem Jahr war alles anders. Es kamen einige Verbände und Hilfsorganisationen hinzu. Volltreffer: Das neue und erweiterte Konzept, dem Aktionstag durch mehr interessante Mitmachangebote einen Erlebnischarakter zu verpassen, hat am Samstag einen Punktsieg errungen.
„Bei uns ist ständig im Ring was los“, freute sich Alexander Thomas, Vorsitzender des Boxclubs Schaumberg. Mit gezielten Körpertreffern hielt die achtjährige Cheerleaderin Luisa den 81-Kilogramm schweren Boxer Pascal Schmidt auf Distanz. „Wir wollen den Besuchern zeigen, dass unser Sport nicht nur eine wilde Prügelei ist“, meinte Thomas.
Die Disziplin und die Koordination stand bei den Vorführungen der Kampfsportler im Vordergrund. Mil-Naka-Do verbindet militärischen Nahkampf und fernöstliche Kampfsportarten. Diese Sparte wird seit 2008 vom Ober‑
thaler Judoclub angeboten „Sie wird gut angenommen“, berichtete Abteilungsleiter Eric Schweiger. Aber ein Problem sei, dass sich das Angebot an Kinder erst ab 14 Jahre richte und viele hätten sich in diesem Alter bereits für eine Sportart entschieden. „So fehlt es uns am Nachwuchs“, erklärte Schweiger.
Dies war am Samstag nicht der Fall, wenn Dennis Haab den Kindern verschiedene Schlagtechniken vorführte. „Wir können viel zeigen, weil der Sporttag vom Programmablauf viel besser aufgeteilt ist, als in den vergangenen Jahren“, sagte Schweiger.
Quasi aus dem Stand heraus ist es Kurt Spaniol gelungen, beim Turnverein St. Wendel die Abteilung Ringen aufzubauen. Ende des vergangenen Jahres hatte der mehrfache deutsche Seniorenmeister die Sportart im Spielzimmer vorgestellt (wir berichteten). „Wir haben 20 Kinder und Jugendliche und zehn Erwachsene für das Ringen gewinnen können, für den Anfang sind wir zufrieden“, zog Spaniol als Zwischenfazit. Mit Pezzi-Bällen zeigten die Ringer dem Nachwuchs einige Geschicklichkeitsübungen, und durch das Tauziehen mit den Ringerpuppen wurde spielerisch der Kampfeswille aus ihm rausgekitzelt.
Neben der Matte widmeten sich zahlreiche Kinder den künstlerischen Dingen. „Wir haben einen großen Ansturm zu bewältigen“, so Margot Klose vom Kunstzentrum Bosener Mühle. Im Kreativ-Workshop wurden Teelichthalter mit Acrylfarbe bemalt. „Sie sehen aus wie Geburtstagstörtchen“, scherzte Klose. Dem Kunstzentrum lägen die Kinder sehr am Herzen, deshalb wolle man ihnen etwas bieten.
Aus dem gleichen Grund degradierte sich Feuerwehr-Kreisbrandinspekteur Dirk Schmidt zum Wasserträger. Laufend musste er Eimer voll mit Wasser schleppen und den Tank der Kübelspritze nachfüllen. Denn ohne Blaulicht rückten die Kids mit dem Feuerwehr-Bobbycar aus und löschten einen Wohnhausbrand. „Wir wollen den Kindern zeigen, dass es sinnvolle ehrenamtliche Beschäftigungen gibt. Die Mitgliederwerbung bei Kindern und Jugendlichen ist für uns sehr wichtig“, betonte Schmidt.
Auf dem wackligen Boden der Bühne legten die East Rock Stylers eine Break- und Streetdance-Show hin, und die Rope-Skipperinnen aus Primstal machten große Sprünge. Für die Kun-Tai-Ko-Kämpfer aus Wolfersweiler war die lädierte Bühne ohnehin zu klein. Die Karatekas demonstrierten ihr Können auf der Wiese.
Beim Sport- und Erlebnistag am Bostalsee waren neben den zahlreichen Sportvereinen, Verbänden und Organisationen auch die Hilfsorganisationen aus dem Landkreis St. Wendel und zudem das Bildungsnetzwerk St. Wendeler Land wie das Zukunfts-Energie-Netzwerk beteiligt. Des Weiteren gab es Tischfußball, eine rasende Fahrt mit ferngesteuerten Modellautos, den seltenen Blick durchs Teleskop auf die Sonne. Zusätzlich informierten Jäger, Bienenzüchter und Angler die Teilnehmer und Besucher.
Ausgerichtet wurde der Aktionstag vom Landkreis St. Wendel. Moderator Michael Friemel stellte die Vereine und Mitmachangebote vor und führte durch das Bühnenprogramm.
