Nach sieben Köhlertagen macht er Schluss

Walhausen · 28 Jahre hat Helmut Thieme mit Vermittlungsgeschick die Arbeitsgemeinschaft Walhauser Vereine (AGWV) als Vorsitzender angeführt, dirigiert und selbst mitangepackt. Im November verzichtete der 64-Jährige auf eine Wiederwahl. An diesem Samstag um 20 Uhr soll Thieme beim Neujahrsempfang in der Köhlerhalle verabschiedet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt werden.

 Helmut Thieme im Köhler-Gewand. Foto: Böhmer

Helmut Thieme im Köhler-Gewand. Foto: Böhmer

Foto: Böhmer

Der Rückzug von Helmut Thieme im November als Vorsitzender der Walhauser Vereinsgemeinschaft war geplant. "Anfang des Jahres hatte ich schon bekannt gegeben, dass ich aufhören werde. Man darf den Zeitpunkt nicht verschlafen, um jüngere Leute ranzuziehen", sagt Thieme. Seine Nachfolge hat Horst Künzer (61) angetreten.

Doch so ganz geht er nach fast drei Jahrzehnten nicht. "Mithelfen werde ich noch so lange, bis ich irgendwann sage, jetzt reicht es", hat sich der 64-Jährige vorgenommen. Thieme blickt zurück und gerät etwas ins Schwärmen. "Wir hatten immer ein gutes Team zusammen. Allein kann man was anstoßen, aber wenn die Leute nicht mitspielen, kann so eine Vereinsgemeinschaft nicht funktionieren", spricht er aus Erfahrung.

Lange hat er im Vorstand des Fußballclubs mitgewirkt. 1982 hat sich in Walhausen ein loser Zusammenschluss der Vereine getroffen, um die 650-Jahrfeier des Dorfes zu organisieren. Ein Jahr später geht die Vereinsgemeinschaft an den Start, erstmals finden die Köhlertage statt. "Dadurch ist Walhausen landesweit bekannt geworden", meint Thieme.

1986 wird er zum AGWV-Vorsitzenden gewählt. Den Überschuss der Köhlertage 1990 dient der Vereinsgemeinschaft gleichzeitig als Startkapital, um das 1991 eröffnete Dorfgemeinschaftshaus (Köhlerhalle) zu betreiben. Eigentümer ist die Gemeinde Nohfelden. "Die Vereinsgemeinschaft hat den Anbau selbst gemacht, die Bühne gekauft und Gerätschaften angeschafft", berichtet er.

30 mietpflichtige Veranstaltungen gehen pro Jahr im Schnitt in der Köhlerhalle über die Bühne. "In all den Jahren ist nicht einmal eine Doppelbelegung passiert", teilt Thieme mit. Ihm war immer wichtig mit allen Vereinen gut über die Runden zu kommen. "Ideen für Veranstaltungen gibt es immer, aber auf der anderen Seite frisst einen der Kostenfaktor auf", weiß Thieme. Besonders die Auflagen und Verordnungen der Behörden würden einem Verein bei der Durchführung einer Veranstaltung keinesfalls entlasten. "Dazu sind die Gema-Gebühren ständig gestiegen", fügt er noch an.

Höhepunkt während seiner Tätigkeit waren die sieben Auflagen der Köhlertage. "Dabei arbeiten viele Leute über einen längeren Zeitraum miteinander. Für den Gemeinschaftssinn in Walhausen ist das eine einmalige Sache", betont er.

In der köhlerfreien Zeit ist die AGWV in vielfältiger Weise im Dorf aktiv. "Zwei Termine an Fastnacht und die Kirmes steht noch auf dem Programm", so Thieme. Gern erinnert er an sich an vier Teilnahmen am Saarlandtag und an die Fahrt mit dem Köhler-Motivwagen beim Rheinland-Pfalz-Tag durch Baumholder.

Viele von Thiemes Weggefährten werden sich am heutigen Samstag, um 20 Uhr bei seiner Verabschiedung in der Köhlerhalle einfinden. Den Neujahrsempfang organisiert die AGWV in Kooperation mit dem Ortsrat. Das Unterhaltungsprogramm gestaltet Rüdiger Wack, Lothar Simon präsentiert sein neues Buch "Es wird vill verzählt". Zudem werden Bilder aus 30 Jahren der Vereinsgemeinschaft gezeigt.

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Auf einen BlickDer Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Walhauser Vereine: Vorsitzender, Horst Künzer; Stellvertreter, Tim Nagel; Kassierer, Berno Nagel; Schriftführer, Dietmar Böhmer; Beisitzer, Stefan Kemmer und Matthias Sell. frf

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