Mitten im Sommer ,,Alleh hopp“

Dudweiler · Auf den 11.11. braucht der Verband Saarländischer Karnevalsvereine, Regionalbezirk Saarbrücken-Obere Saar, nicht zu warten, um wieder feiern zu dürfen. Denn ein Sommerfest verkürzt alljährlich das lange Warten auf die fünfte Jahreszeit.

Das Wetter war trüb, doch die Stimmung auf dem vierten Sommerfest des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine Regionalbezirk Saarbrücken-Obere Saar hätte nicht besser sein können. "Feiern bei gutem Wetter und guter Laune kann jeder, aber feiern bei schlechtem Wetter und trotzdem guter Laune, das können nur die Karnevalisten", sagte auch der Schirmherr der Veranstaltung, Saar-Gesundheitsminister Andreas Storm. Außerdem sei das Saarland führend, was den Humor angeht. Daraufhin beendete der Minister sein Grußwort mit einem dreifachen "Alleh Hopp", was zu einigem Gelächter führte. Denn "im Sommer, also außerhalb der karnevalistischen Brauchtumszeit wird auf solche Bräuche wie dem Ausrufen von Alleh Hopp verzichtet", klärte Achim Pitz vom Verband Saarländischer Karnevalsvereine die Situation auf. Dies gebe der Ethikkader des Bundes deutscher Karnevalsvereine so vor. Spätestens damit war die Stimmung auf dem Sommerfest auch vollends aufgelockert.

Guter Laune ging es an den traditionellen Fassanstich. Storm setzte den Hammer an -, Schlag eins, zwei, drei und peng - ging der Zapfhahn kaputt. Doch die kleine Panne wurde schnell behoben und das Bier konnte fließen. Besser hätte so ein närrisches Sommerfest nicht eröffnet werden können.

Vor vier Jahren haben sich die 26 Karnevalsgesellschaften dazu entschlossen, ein jährliches Sommerfest zu organisieren. Der Sinn dabei ist, "die verschiedenen Karnevalsgesellschaften einander näher zu bringen und Kinder und Jugendliche zusammenzuführen, so dass eine kleine Familie entsteht", erklärte Pitz. Dafür haben sich die Vereine auch einiges einfallen lassen. Bereits um 10 Uhr morgens ging es an dem Festtag los. Ganz nach dem Motto "Wer feiern kann, der kann auch arbeiten" hielten die Karnevalisten einen Regionalstammtisch ab, bei dem sie die neuesten Informationen zur bevorstehenden närrischen Zeit austauschten. Parallel dazu veranstaltete die Tanzschule Bootz-Ohlmann einen Tanzworkshop. Bei diesem wurde jedoch bewusst auf karnevalistische Tänze verzichtet, stattdessen gab es diverse Sommertänze und Zumba. Denn der Workshop sollte, wie das Fest auch, einfach "just for fun" sein, wie Regionalvertreter Pitz erklärte. "Es geht einfach nur darum, dass wir als Fastnachter zusammenstehen und gemeinsam feiern können".

Ab 13.30 Uhr ging das eigentliche Programm los. Die Vorfreude auf die närrische Zeit wuchs, als die Vereine mit einem bunten und vor allem lustigen Programm aus Tänzen und Gesängen die Besucher des Festes unterhielten.

Wie die Präsidenten der Karnevalsgesellschaften verrieten, sind die Vorbereitungen auch bereits in vollem Gange. "Fastnacht ist das ganze Jahr, nach der Fastnacht ist vor der Fastnacht", erklärt Ramon Gechnizdjani von der "M'r sin nit so". Die Planungen laufen schon lange, und die Karnevalisten dürfen sich unter anderem auf ein Casting der Narren und eine Fernsehsitzung freuen. Junge und alte Narren dürfen sich in der fünften Jahreszeit also wieder auf ein buntes Programm freuen, bei dem für jeden etwas dabei ist.

Das sei ja schließlich auch das Tolle am Karneval, "dass alle Mitglieder in einer Familie mit einbezogen werden können", sagte dazu Achim Pitz, "dadurch entsteht eine ganz besondere Harmonie."

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