Milch to go – frisch von der Zapfsäule

Selbach · Direkt vom Euter in die Milchtankstelle. In Selbach gibt's rund um die Uhr frische Milch vom Bauern Jürgen Knapp. Bis zu 75 Litern Milch werden dort pro Tag gezapft. Auf Knopfdruck kann sich der Kunde seine Flasche füllen.

 Eine Schwarzbunte im Stall. Fotos: Ames

Eine Schwarzbunte im Stall. Fotos: Ames

 Tanja Martin zapft sich regelmäßig eine frische Flasche Milch.

Tanja Martin zapft sich regelmäßig eine frische Flasche Milch.

Vorm Hof an der Hauptstraße steht die vollautomatische Milchtankstelle von Jürgen Knapp. Täglich wird frische Rohmilch nachgefüllt. 24 Stunden lang kann sie abgezapft werden. "Erstaunlicherweise kommen die Kunden auch nachts", berichtet Milchbauer Knapp. Zwischen fünf Uhr abends und zwei Uhr nachts brummt der Automat am meisten; und natürlich pünktlich mit dem Hahnenschrei früh morgens. Bis zu 75 Liter gehen pro Tag durch die Schläuche, die automatisch gereinigt werden - so sei stets für die Hygiene gesorgt.

Seit Ende letzten Jahres steht die Milchtankstelle in der Birkenfelder Straße 14a in Selbach im kleinen Unterstand. Auf Knopfdruck sprudelt die unbehandelte Rohmilch; der Liter kostet 1 Euro. Bis zu 150 Liter fasst der Edelstahlbehälter im Inneren der Tankstelle. Das Rührwerk sorgt dafür, dass die Konsistenz stimmt. Der Inhalt wird direkt um die Ecke gemolken, von Knapps 150 Milchkühen. Im Regal stehen versiegelte Glas- und Plastikbehälter gegen Pfand. Sorgen um Sachbeschädigung haben sich bisher nicht begründet. "Die Leute gehen pfleglich mit der Milchtankstelle um", sagt Knapp, der 2014 den elterlichen Betrieb übernommen hat.

Auf Hygiene werde auch beim Umfüllen der Milch strikt geachtet. Knapp: "Frische Milch vom Tank wie früher, ist natürlich heute nicht mehr möglich." Wegen des hohen Gehalts an Vitaminen und Mineralien nutzen Sportler laut Knapp gerne die Milchtankstelle. Die ist für ihn indes nur ein kleines Zubrot und ein besonderer Service für die Kunden . 3700 Liter geben seine Kühe pro Tag. Für das Produkt wünscht sich der Milchbauer etwas mehr Achtung von Seiten der Kunden , angesichts der niedrigen Preise in den Supermärkten. "Die Tiere bringen Hochleistung. 500 Liter Blut müssen für einen Liter Milch durchs Euter fließen."

"Ich hole keine andere mehr," sagt Kundin Tanja Martin, die sich gerade mit einer neuen Flasche versorgt. "Sie schmeckt frisch und nach Natur." Laut Nachfrage beim St. Wendeler Gesundheitsamt wird empfohlen, die Rohmilch vor dem Verzehr bei 55 bis 60 Grad abzukochen, weil sie mit Krankheitserregern wie Campylobacter oder EHEC verunreinigt sein kann. Das gelte insbesondere für Kinder, Schwangere, ältere und kranke Menschen.

milchtankstelle.de

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