Michael Kalki im Dillinger Kunstverein: Was bewirkt ein Bild?

Dillingen · Malerei bildet Wirklichkeit ab, aber sie muss nicht ein Abbild der Wirklichkeit sein. Der 1969 geborene Maler Michael Kalki, Absolvent der Kunstakademie Düsseldorf, beschäftigt sich bei seinem Gastspiel im Kunstverein Dillingen im Alten Schloss mit der Frage, wie Bilder Wirklichkeit schaffen und unsere Wahrnehmung von Personen beeinflussen, auf die wir in den Medien, im Fernsehen oder bei Facebook treffen.

Bilder entscheiden darüber, wen oder was wir mögen, neudeutsch "liken", durch das Drücken des "Gefällt mir"-Buttons. Hier geht es um Medienpräsenz und Medienästhetik anhand der Bilder anhand von in der Öffentlichkeit präsenten Menschen, wie etwa dem Menschenrechtler Martin Luther King und dem Wikileaks-Begründer Julien Assange.

Kalki macht die Bildmedien zum Thema des Bildmediums Malerei, um zu erkunden, wie Bilder Wirklichkeit, unser Bild von etwas bestimmen. Dabei nimmt er verschiedene Maltechniken, wie Pointilismus oder Unschärfe in Dienst, das Ornamentale wie das platte Abbild. Das kann man beliebig oder Trendmalerei nennen, kann den Ansatz künstlich oder kopflastig schelten. Jedoch befasst sich Kalki, der 2011 an der HBK Malerei lehrte, strikt mit dem Geschäft der Malerei. Und das geht eben der Frage nach, wie Bild und Wirklichkeit sich zueinander verhalten.

Das vom Kunstverein Dillingen erarbeitete Programm gibt einmal mehr Anlass, sich auf kleinem Raum mit Positionen aktueller Malerei zu beschäftigen.

Bis 8. Juni. Geöffnet Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

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