Leben am Rand der Gesellschaft

Neunkirchen · Göran Gnaudschun zeigt in seinen Fotografien Menschen, für die der Alexanderplatz in Berlin zur Heimat geworden ist. Drei Jahre arbeitete der Potsdamer Fotograf an seiner preisgekrönten Werkserie.

 „Clara“ von Göran Gnaudschun – das Porträt entstand im September 2010. Foto: VA/Gnaudschun

„Clara“ von Göran Gnaudschun – das Porträt entstand im September 2010. Foto: VA/Gnaudschun

Foto: VA/Gnaudschun

Der Berliner Alexanderplatz steht im Zentrum einer Ausstellung, die in der Städtischen Galerie Neunkirchen vom 23. Mai bis 3. August zu sehen ist. Drei Jahre lang hat Göran Gnaudschun auf dem Berliner Alexanderplatz fotografiert. Entstanden ist eine eindrucksvolle Arbeit über eine Szene von Gestrandeten und Ausreißern, Obdachlosen, Randexistenzen und Selbstdarstellern. Für seine Werkserie wurde der 1971 geborene Potsdamer Fotograf 2012 mit dem "Lotto Brandenburg Kunstpreis Fotografie Literatur" ausgezeichnet.

Göran Gnaudschun näherte sich den gestrandeten Menschen, für die der Alexanderplatz zu einer Art Heimat geworden ist. Er baute intensive Kontakte auf, um sie zu porträtieren, immer darauf bedacht, eine Form von fast verschüttet geglaubter Würde ans Licht zu bringen. Er fotografierte Situationen, in denen sich Symbolhaftes zeigt, führte Interviews über die Lebenswege der Protagonisten und schrieb eigene Texte über die Sicht des Fotografen auf das vielschichtige Phänomen Alexanderplatz.

Gnaudschun lebt als Bildender Künstler und freiberuflicher Fotograf in Potsdam. Er studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig künstlerische Fotografie und Bildende Kunst. Er ist Mitglied der "lux-fotografen" und Dozent für Fotografie am Institut für Künste und Medien an der Universität Potsdam.

Die Ausstellung "Göran Gnaudschun: Alexanderplatz" in der Städtischen Galerie Neunkirchen (Marienstraße 2, Bürgerhaus) wird morgen um 19 Uhr eröffnet und ist bis 3. August zu sehen. Führungen: Sonntag, 15. Juni und 3. August, 15 Uhr. Geöffnet: Dienstag, Mittwoch, Freitag 10-12.30 Uhr, 14-17 Uhr; Donnerstag 10-12.30 Uhr, 14-18 Uhr; Samstag 14-17 Uhr; Sonn- und Feiertage 14-18 Uhr. Eintritt frei.

www.staedtische-galerie-

neunkirchen.de.

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