LAI: Die Zukunft ist ungewiss

Losheim · Bald ist der Erweiterungsbau der Möbelbörse der Losheimer Arbeitsmarktinitiative fertig. Doch das Programm steht vor einer ungewissen Zukunft, weil 2014 die Verträge der Bürgerarbeitsplätze auslaufen.

"Das ist ein alter Schrank aus meinem Keller", sagte Lothar Christ und strich mit der Hand über das helle Holz, "ich muss sagen, den haben sie toll hergerichtet". Doch nicht nur Losheims Bürgermeister war angetan von den zahlreichen restaurierten Schmuckstücken in der Losheimer Möbelbörse, auch der saarländische Arbeitsminister Heiko Maas schaute sich interessiert um: Sofas, Schränke, Tische, Kommoden und Stühle, das alles steht dicht gedrängt in den Räumlichkeiten der Losheimer Arbeitsmarktinitiative (LAI). Zukünftig werden sie dort noch mehr Platz finden, denn der geräumige Anbau der Einrichtung wird bald fertiggestellt. Es handelt sich um Büroräume sowie einen Vorraum, der an eine größere moderne Halle anschließt. Dort fehlen lediglich noch der Bodenbelag und ein großes Rolltor. Alles in allem soll der Erweiterungsbau um die 220 000 Euro kosten. Davon sind zwei Drittel im Rahmen des Städtebau-Förderungsprogramms "Soziale Stadt" finanziert worden.

Am Donnerstag lud die LAI zu einer Veranstaltung ein, zu der neben Maas und Christ auch etliche Ortsvorsteher, Beigeordnete und Gemeinderatsmitglieder kamen. Das Hauptthema des Treffens war die Arbeitsmarktinitiative selbst, die vor einer ungewissen Zukunft steht, wie Lothar Christ in seiner Funktion als langjähriger Vorsitzender und Mitbegründer berichtete. Denn die Verträge der insgesamt 28 Mitarbeiter, die im Rahmen der Bürgerarbeit angestellt sind und in den verschiedenen LAI-Einrichtungen arbeiten, laufen 2014 aus. Wie es dann weitergeht, ist unklar.

Die LAI beschäftigt Langzeitarbeitslose, seien es junge Menschen ohne Ausbildung oder ältere Arbeitslose. "Wir müssen versuchen, jedem, der arbeiten will, auch etwas zu bieten", sagte Christ. Für die auslaufenden Bürgerarbeitsverträge sei nun eine sinnvolle Nachfolgeregelung notwendig: "Wir wollen nicht Arbeitslosigkeit, sondern Arbeit finanzieren." Zahlreiche Langzeitarbeitslose seien durch die LAI an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt worden.

Positiv sah das auch Heiko Maas, der daran erinnert, dass es bei den Angestellten nicht nur um Zahlen, sondern um Existenzen geht. Dabei sei ihm vor allem die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Deutschland ein Dorn im Auge, die im Verhältnis zur Gesamtzahl der Arbeitslosen zunimmt. Helfen will die saarländische Landesregierung unter anderem mit der Initiative "Arbeit für das Saarland", die ab diesem Jahr jährlich drei Millionen Euro investiert. Doch darüber hinaus sei man auch auf den Bund angewiesen.

Im Anschluss an die Ansprachen erhielten die Besucher von LAI-Geschäftsführerin Ruth Staudt eine Führung durch die Räumlichkeiten, den Second-Hand-Laden, das Elektronik-Lager und die Möbelbörse. "Kunden mit Arbeitslosengeld II bekommen bei uns 20 Prozent", erläuterte Staudt. Gleiches gelte für Kunden mit Familienkarte, also Familien, deren, deren Einkommen jährlich unter 50 000 Euro liegt. Auch an jedem erste Freitag im Monat gebe es Rabatt.

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