Krippen-Ausstellung Eine Krippe als Botschaft für den Frieden

Neunkirchen/Nahe · In Neunkirchen/Nahe ist die 21. Krippenausstellung eröffnet. 40 verschiedene Ausstellungsstücke sind bis kommenden Sonntag zu sehen.

 Die Krippe der Ordensschwestern Rosa und Mathilde (von  links) steht für die Friedensbotschaft in Afrika. Sie ist eine von 40 Ausstellungsstücken in Neunkirchen/Nahe.

Die Krippe der Ordensschwestern Rosa und Mathilde (von  links) steht für die Friedensbotschaft in Afrika. Sie ist eine von 40 Ausstellungsstücken in Neunkirchen/Nahe.

Foto: Frank Faber

Die schwangere Maria und Josef finden in einem Stall zu Bethlehem Unterschlupf, als Maria kurz davor ist, Jesus zu gebären. Das erzählt die Weihnachtsgeschichte. Zum 21. Mal hat nun die heilige Familie wieder Zuflucht im Bürgerhaus von Neunkirchen/Nahe gefunden. Bis einschließlich Sonntag, 16. Dezember, werden mehr als 40 verschiedene Krippen präsentiert. Die meisten Modelllandschaften beschäftigen sich mit einer Szenerie: der Ankunft von Jesus Christus. Die Weihnachtskrippen verbinden die Bilderwelt der Adventszeit mit dem Dreikönigsfest. „Es ist für uns eine tolle Sache, das wir wieder so viele Aussteller haben gewinnen können“, sagt Erwin Barz (CDU), Ortsvorsteher von Neunkirchen/Nahe.

Zur Ausstellungseröffnung ist das Bürgerhaus brechend voll. Der Nachwuchs aus der örtlichen katholischen Kindertagesstätte St. Martin stimmt die Besucher mit dem Zaubermärchen „Lumina, die Lichterfee“ ein, ehe sie ihren Rundgang entlang der detailverliebten Krippenlandschaften starten. Fantasievoll sind darin die Figuren und vermitteln diverse Szenen von der Herbergssuche bis zur Flucht nach Ägypten und nehmen den Besucher dabei auf einen Trip in europäische, nahöstliche und afrikanische Breitengrade. Und dort in den ostafrikanischen Staat Ruanda. „Es ist schlimm, weil sich dort seit Jahren die Stämme der Tutsi und Hutu bekriegen“, klagt Schwester Rosa, vom Orden der Missionsschwestern unserer lieben Frau von Afrika. Die aus Afrika mitgebrachten Originalfiguren sollen mit der ringsum aufgebauten Kulisse den Frieden zwischen beiden Stämmen symbolisieren. „Ich habe selbst den Krieg unter den Menschen in Ruanda und Uganda gesehen, deshalb soll die Krippe den Bezug zu Afrika herstellen und eine Botschaft für den Frieden sein“, erklärt Schwester Rosa.

Eine großflächige orientalische Version stellt Gerhard Backes aus Alsweiler vor. „Vom Stile her, baue ich die Krippe jedes Jahr gleich auf“, berichtet der Krippenbauer. Im Mittelpunkt steht die Geburtsszene in einem höhlenartigen Stall, dem sich die heiligen drei Könige mit Geschenken für das Christuskind nähern. An anderen Tischen fließen sogar vom Lämpchen angestrahlte Wasserfälle und Bäche, überall weiden Schafherden, und Pilze sprießen aus der grünen Wiese.

Nach dem warmen Klima in Afrika und im Orient erleben Maria und Josef die Ankunft des Jesuskindes auch bei einem regelrechten Temperatursturz. Engelbert Leid aus Neunkirchen/Nahe zeigt die Geburt deren Sprösslings in den Alpen. „Ich habe schon verschiedene Krippen gebaut und wollte mal eine winterliche Schneekrippe zeigen“, sagt der Konstrukteur. Die Geburtsstätte Jesu ist dabei ein Bretterverschlag, es zieht durch alle Ritzen. Das Dach scheint unter der Schneelast unmittelbar vor dem Einsturz zu stehen, Eiszapfen hängen herunter. „Das sind Glasstreifen, die ich mit dem Bunsenbrenner erwärmt habe, bis sie sich zu Zapfen haben drehen lassen“, erklärt Leid.

Weniger ist mehr, so die Idee der Ausführung von Marianne Jung. Die Krippenbauerin aus Neunkirchen/Nahe benutzt Tannenzweige und eine Eichenwurzel quasi als Herberge, uralte in Thüringen gefertigte Figuren sind rundum postiert. Hat zwar nichts mit einer Krippe zu tun, dennoch putzig: Die Eröffnung eines Mini-Kaufmannsladens aus den 1930er-Jahren von der Selbacherin Renate Wilhelm. Der Laden mit den Waren, die Oma anno dazumal eingekauft hat, ist gut sortiert. Zuvor war der nostalgische Geschäftsraum über lange Jahre im Michelstadter Odenwald-und Spielzeugmuseum zu sehen. „Wir wollten in diesem Jahr auch den Kindern etwas Spannendes bieten“, teilt Ortschef Barz mit. Der Hirsteiner Otto Gisch lässt Autos und Eisenbahn über einen Magnetstreifen durch die malerische und gebirgische Kulisse Ober-Italiens fahren. Zudem bilden zum Verkauf bereitstehende Krippen eine eigene Abteilung im Bürgerhaus. Der Erlös der Ausstellung, so Barz, wird an den Kinderhospizdienst Saar gespendet.

Die 21. Krippenausstellung im Bürgerhaus Neunkirchen/Nahe ist bis einschließlich Sonntag, 16, Dezember, täglich von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Termine nach Vereinbarung vermittelt Erwin Barz, Telefon (0 68 52) 16 00.

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