Konzert im Alten Rathaus: Ausflug in die Welt der Gitarren

Völklingen · Das Konzert von Dietmar Kunzler und Partner Frank Brückner vergangene Woche im Alten Rathaus geriet zu einem Ausflug durch die verschiedenen Bauweisen, -materialien und Einsatzmöglichkeiten von Gitarren. Bedient hat sich das Duo, das bereits lange Jahre zusammen spielt, bei Stücken seiner neuen CD „Guitarena“.

 Ein eingespieltes Team: Dietmar Kunzler (rechts) konzertiert seit vielen Jahren mit Kollege Frank Brückner. Foto: Veranstalter/SZ

Ein eingespieltes Team: Dietmar Kunzler (rechts) konzertiert seit vielen Jahren mit Kollege Frank Brückner. Foto: Veranstalter/SZ

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Mit einer über 200 Jahre alten Gitarre eröffnete Dietmar Kunzler am Donnerstagabend den Konzertabend im Festsaal des Alten Rathauses, wo er mit seinem langjährigen musikalischen Partner Frank Brückner seine neue CD "Guitarena" vorstellte.

Aus dem Jahre 1801 stammt das Schätzchen mit den sechs Saiten, ist noch in Lautenform gebaut und hat seine besten Zeiten wohl noch vor sich. Farbe hat man im Laufe der Jahrhunderte über sie geschmiert, Ritzen mit Kitt verfugt. In Kunzlers Händen wurden diese Sünden, so weit es ging, behoben, und das Instrument dankt es auf seine Art, wie der Gitarrist erläutert: "Sie kommt wieder in Klang. Sie hat einen rauen, aber ehrlichen Ton."

Das durfte die Gitarre dann beweisen, Brückner wählte eine spanische Terzgitarre als Begleit-instrument. Banjos durften auch nicht fehlen - vielseitige Gitarren, deren Resonanzkörper aus einer Trommel besteht. Eine glänzende Dobro-Gitarre, selbstverständlich mit stählernem Korpus und Membranen. Gitarren-Experte Kunzler: "Solche Gitarren hat man entwickelt, um sich im klassischen Blues in Sachen Lautstärke gegen die Bläser durchzusetzen." Zehn Jahre später seien aber die ersten Tonabnehmer entwickelt worden, E-Gitarren entstanden, die Dobro geriet bis zur ihrer Wiederentdeckung in Vergessenheit.

Weiter ging es mit der Archtop-Gitarre, deren Klangkörper klassischen Streichinstrumenten ähnelt. Auch sie sollten lauter als gewöhnliche Gitarren sein, der Name leitet sich aus der Wölbung des Deckels ab, wie Kunzler erklärte. Gitarren-Legende Django Reinhard hat mit solchen Gitarren gerne sein Manouche, Zigeuner-Jazz, gespielt, und so gab es von Kunzler und Brückner auch ein Django-Medley.

Holz von Hawaii

Gegen Ende stellte Kunzler seine am buntesten zusammengewürfelte Gitarre vor: Die Decke aus alpenländischen Fichtenholz, die Saiten aus Amerika und der übrige Klangkörper aus Holz, das nur in einer bestimmten Höhenlage in Hawaii wächst. Brückner wählte dazu die immer ein bisschen verträumt und traurig klingende Hawaii-Gitarre.

Und zum Finale gab es noch Tango aus Uruguay "La Cubacita" und "Andenrock" mit einer kleinen lateinamerikanischen Gitarre, einer Charango. Zur Zugabe griffen die Gitarristen wieder zu den Archtop-Gitarren: "I will see you in my Dreams".

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