Kreis Neunkirchen. Aus "gegebenem Anlass" hat die regionale Polizei darauf aufmerksam gemacht, dass das nächtliche Schwimmen in den Freibädern untersagt ist. Es gilt als Hausfriedensbruch, wenn unerlaubt Zäume überklettert werden, um dann ein höchst privates Schwimmchen, eventuell begleitet von einer kleinen Fete unter Freunden, zu veranstalten. Wenn bei solchen unerlaubten nächtlichen Aktionen dann auch noch Fest-Überbleibsel wie Flaschen und Essens-Verpackungen auf der Liegewiese oder im Becken zurückbleiben, dann ist es mit dem Humor der Bäder-Angestellten und auch der Ordnungshüter ganz vorbei.Das neueste Freibad im Kreis, das Neunkircher Kombibad "Die Lakai" ist, von unliebsamen nächtlichen Besuchen bislang weitgehend verschont geblieben. Wie Stadt-Pressesprecher Markus Müller auf SZ-Anfrage mitteilte, sei erstens ein Wachdienst mit dem Objekt betraut, zweitens liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bad das Heim der IPA (International Police Association), in dem sich oft recht viele Polizisten treffen. Die Stadt Ottweiler mit ihren Ludwig-Jahn-Bad hat allerdings Grund zur Klage. Wie Pressesprecher Ralf Hoffmann mitteilte, würden die Beeinträchtigungen der Anwohner durch Lärm während der Nachtruhe und die mit dem nächtlichen Besuch einhergehenden regelmäßigen Schäden durch Vandalismus an der Anlage nicht hingenommen. Außerdem sei die Verletzungsgefahr in der Nacht nicht zu unterschätzen. Die Stadtverwaltung appelliert allerdings nicht nur an die Vernunft und Einsicht der Nachtschwärmer, sondern schickt ebenfalls Sicherheits-Leute los, um dem nächtlichen Treiben vorzubeugen. Das Uchtelfanger Freibad Sonnenborn, unmittelbar am Wald gelegen, ist nicht nur tagsüber eines der beliebtesten Bäder weit und breit, sondern wird auch nachts gerne besucht. Was die Illinger Polizei wie auch der Wachdienst gar nicht gerne sehen, auch wenn in der letzten Zeit nichts zerstört und auch kein Müll hinterlassen wurde. Wolfgang Scholl von der Polizeiinspektion Illingen betonte, dass an heißen Tagen vermehrt ein Auge auf den Sonnenborn geworfen werde. Und auch tagsüber seien Beamte dort regelmäßig unterwegs, beispielsweise um sicherzustellen, dass Jugendliche unter 16 dort keinen "reingeschmuggelten" Alkohol konsumieren. "Bislang hatten wir ds keinen Stress", so Scholl. Die jungen Leute zeigten sich sehr einsichtig. Wenn diese sich weiter einsichtig zeigen, dann brauchen die Ordnungshüter auch im Volksbad in Landsweiler-Reden nicht einzugreifen. Denn auch dort klagte man über ungebetene nächtliche Gäste. "Bislang hatten wir keinen Stress."Wolfgang Scholl