Jugendbeirat nimmt unter heftigen Geburtswehen seine Arbeit auf

Merzig · Sehr mühselig gestaltet sich die Bildung des neuen Jugendbeirates, der in der Kreisstadt Merzig die Interessen der Jugendlichen vertreten soll. Mit fast einem Jahr Verspätung soll sich das neue Gremium nun konstitutieren, und auch das Interesse der jungen Leute an einer Mitwirkung in dem Beirat bleibt sehr schwach.

Dieses geringe Interesse der Jugendlichen an der für sie gedachten Interessenvertretung war ein Grund gewesen, warum der Stadtrat im März 2013 beschlossen hatte, den früheren Jugendrat durch einen Beirat zu ersetzen. Die Mitglieder des 1998 ins Leben gerufenen Jugendrates waren von den Jugendlichen per Wahl entsandt worden, allerdings war die Wahlbeteiligung trotz verschiedener Modifizierungen beim Verfahren (unter anderem hatte es eine Online-Abstimmung gegeben) verschwindend gering geblieben.

Bis zu 18 Mitglieder

Der neue Jugendbeirat soll laut Satzung bis zu 18 Mitglieder haben, wobei acht von den Jugendorganisationen der Kreisstadt (Internationaler Bund, Jugendhaus Merzig, Dekanatsjugendstelle, Jugendbüro der evangelischen Kirchengemeinde) sowie dem Kreis-Jugendamt, dem Familienzentrum Merzig und dem Amt für Soziales, Bildung und Sport der Stadt entsandt werden. Die übrigen zehn Plätze sollten junge Erwachsene mit Hauptwohnsitz in Merzig im Alter zwischen 16 und 24 Jahren besetzen.

Bis 24. Mai 2013 konnten sich damals Interessierte für eine Mitarbeit im neuen Jugendbeirat bewerben. Doch die Resonanz auf einen entsprechenden Aufruf war ernüchternd, so die Verwaltung: "Bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist hatten sich lediglich vier junge Menschen um die Mitarbeit beworben." Darum sei die Berufung des Jugendbeirates verschoben worden, weil man die Sommermonate nutzen wollte, um "verstärkt durch persönliche Ansprache für eine Beteiligung im Beirat zu werben". Auch das blieb fruchtlos: "Leider haben auch diese intensiven Bemühungen nicht zu weiteren Bewerbungen geführt." Wegen der Bürgermeisterwahl im September wurde die Berufung sowie die konstituierende Sitzung des Jugendbeirates auf das Jahr 2014 verschoben. Nachdem im Dezember eine weitere Bewerbung eingegangen ist, gibt es gerade mal fünf interessierte junge Menschen, die im Jugendbeirat mitwirken wollen. Dies sind Viktoria Drost, Stefan Schreier, Michel Kremer, Pascal Wegener und Maximilian Doll. Dennoch soll das Gremium sich nun am 17. März konstituieren. Im zuständigen Ausschuss für Soziales sah man das geringe Interesse als Indiz dafür, "dass auch der Jugendbeirat - wie zuvor der Jugendrat - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt von den Jugendlichen nicht als die optimale Plattform für die Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen wahrgenommen wird".

Nachdenken über Alternativen

Dennoch soll das Gremium nach dem Wunsch von Ausschuss und Stadtrat seine Arbeit aufnehmen. Aber schon jetzt denkt man offenbar über neue Lösungen nach, wie aus der Verwaltungsvorlage hervorgeht. Dort heißt es: "Gleichzeitig hat der Ausschuss die Verwaltung aufgefordert, für die nächste Legislaturperiode des Jugendbeirates alternative Vorschläge zur Jugendbeteiligung in Merzig zu erarbeiten."

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