Johanneum bei Schulanmeldungen vorn

Homburg · Die Anmeldezahlen an den Homburger Gymnasien sind stark unterschiedlich ausgefallen. Obwohl die Zahl der künftigen Gymnasiasten insgesamt abnahm, konnte das Gymnasium Johanneum sogar einen Zuwachs an Anmeldungen erreichen. Das Saarpfalz-Gymnasium blieb in etwa konstant.

Nachdem die offizielle Frist für die Anmeldungen zum Schuljahr 2014/2015 an den drei Homburger Gymnasien inzwischen zu Ende gegangen ist, gibt es einen klaren Gewinner und einen klaren Verlierer. Das Gymnasium Johanneum hat mit 139 Anmeldungen (120 in 2013) augenscheinlich am erfolgreichsten um neue Schüler geworben und deutlich zugelegt, das Christian-von-Mannlich-Gymnasium musste mit bislang 85 Anmeldungen (115 in 2013) kräftig zurückstecken. Das Saarpfalz-Gymnasium konnte mit 91 neuen Schülerinnen und Schülern (93 in 2013) sein Niveau halten.

Helmut Seiwert, der Schulleiter des Johanneums, zeigte sich angenehm überrascht. "Das habe ich so nicht vorausgesehen. Ich wäre über eine stabile Vierzügigkeit froh gewesen, dass wir jetzt eine stabile Fünfzügigkeit haben, ist wirklich schön." Vor personelle Herausforderungen stelle die hohe Zahl der Neuanmeldungen die Schule gerade im Bereich des bilingualen Zweigs nicht. "Wir haben schon jetzt in der aktuellen Klassenstufe fünf zwei EU-Klassen, so wie im kommenden Schuljahr auch." Seiwert begründete aus seiner Sicht die weiter gestiegenen Anmeldezahlen mit dem stimmigen Gesamtangebot der Schule und dem guten Zusammenwirken innerhalb der einzelnen Verantwortungsträger des Johanneums, vom eigentlichen Schulbetrieb bis zur Nachmittagsbetreuung. Und: "Unsere Schüler selbst erzählen natürlich weiter, dass es ihnen an unserer Schule gut gefällt."

Zwischen dem Hoch des Johanneums und dem Tief des Mannlich-Gymnasiums liegt mit 91 Neuanmeldungen das Saarpfalz-Gymnasium. Dessen Schulleiter Jürgen Mathieu ordnete die Situation so ein: "Wir haben mit vier Klassen unser Minimalziel erreicht." Dem Gedankenspiel, ähnlich wie das Johanneum in der Zukunft mit EU-Klassen über die erste Fremdsprache Französisch Boden gut zu machen, erteilte Mathieu eine Absage. "Es macht keinen Sinn, die Konkurrenz-Situation dadurch zu verschärfen, in dem man Angebote in Homburg doppelt." Vielmehr wolle man in der Zukunft verstärkt auf die so genannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) setzen. "Wir möchten schon zeigen, dass wir die MINT-Schule in Homburg sind."

Wolfram Peters, Schulleiter des Mannlich-Gymnasiums, fasste das Ergebnis seiner Schule gestern so zusammen: "Der Trend gefällt mir nicht." Derzeit prüfe man, ob interne Abläufe zum Rückgang der Anmeldungen geführt hätten. "Wir wollen aber auch hören, was von außen gesagt wird." Dass man mit Englisch als erster Fremsprache perspektivisch vielleicht aufs falsche Pferd gesetzt habe, wies Peters zurück. "Die drei Homburger Gymnasien sind sachlich differenziert." Dies sei gut für den Schulstandort Homburg, "man sollte deswegen eine Konkurrenz-Situation jetzt nicht in den Mittelpunkt rücken."

Gefragt, ob der interkulturelle Charakter seiner Schule möglicherweise Anteil am Rückgang der Neuanmeldungen habe, sagte Peters: "Auch wenn dieses Multikulturelle stark in der Öffentlichkeit präsent ist, erzielen wir doch auch in anderen schulischen Bereichen, so bei ‚Jugend forscht', starke Ergebnisse." Diese Leistungen gelte es stärker in der Öffentlichkeit zu betonen.

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