Heribert Seidel, der Jubilar, dem sie alle nach wie vor zuhören

Bous · Heribert Seidel feiert an diesem Sonntag seinen 85. Geburtstag.

Wie alle Welt ihn kennt, will er das "ohne großen Bahnhof". Allerdings ist nicht auszuschließen, dass dieser ihm trotzdem bereitet wird. Wer dem Urgestein der Bouser (aber eben auch der saarländischen Politik) zuhört, erfährt Spannendes aus einem durch und durch politischen und engagierten Leben. Und er erlebt auf Wunsch eine Unterrichtsstunde in deutscher und saarländischer Nachkriegsgeschichte.

Nach dem Jura-Studium in Saarbrücken und Bonn ist er, beginnend in der damals illegalen Saar-CDU, ab 1953 politisch tätig. Nach der ersten Kommunalwahl nach der Volksabstimmung im Jahr 1956 zieht er in den Bouser Gemeinderat ein. Berufliche Stationen: Richter am Landgericht Saarbrücken (58 bis 62), Syndikus beim Kreis Saarlouis (63 bis 66) und 66 bis 1972 das Amt des Oberkreisdirektors, also Verwaltungschefs, beim Landkreis Blankenburg mit Sitz in Braunlage. Ehrenamtlich engagiert sich Seidel für die Lebenshilfe im Kreis, die er 1965 gründet, beim Sozialwerk des Kreises und beim Haus- und Grundeigentümerverein Bous.

1965 tritt er in die SPD ein, verlässt sie 78 und tritt 84 den Freien Wählern bei. Er gründet deren Landesverband mit und führt 87 bis 96 dessen Geschäfte. 1993 ist Seidel Mitbegründer der FWG Bous, 94 bis 99 Kreisvorsitzender. Seit 1994 ist er zweiter Vorsitzender der Bouser FWG, Mitglied im Gemeinderat, ab 2004 Fraktionsvorsitzender sowie zweiter Beigeordneter. Mit 80 zieht er sich aus der aktiven Kommunalpolitik zurück. Doch nicht nur die Freunde bei seiner FWG, die ihn zum Ehrenmitglied kürt, hören weiterhin zu, wenn er etwas sagt. Denn Heribert Seidel hat etwas zu sagen.

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