Grausige Raritäten der Geschichte

Kaum startet das Reichenbacher Ofenmuseum nach der Winterpause wieder durch, gibt es auch schon eine erste besondere Ausstellung. Markante Gegenstände aus der Gerichtsbarkeit des späten Mittelalters stehen dabei im Fokus.

Reichenbach/Gronig. Das im vergangenen Jahr von Maria und Wolfgang Lenger aus Gronig in Reichenbach gestaltete Ofenmuseum ist nach der Winterpause wieder geöffnet. Jeden Sonntag kann das Museum jeweils von 10 bis 17 Uhr bis in den späten Herbst hinein besucht werden. Eintritt wird nicht erhoben.

Einige der etwa 40 antiken Öfen aus drei Jahrhunderten wurden im Vergleich zur Ausstellung im vergangenen Jahr ausgetauscht und durch noch nicht ausgestellte Exponate ersetzt. So ist auch ein Ofen zu bewundern, der bis 1984 im Marschallzimmer von Schloss Bürresheim bei Mayen seinen Platz hatte. Jeder einzelne gusseiserne Ofen stellt sich als Unikat dar und verbirgt alleine schon durch Alter und Herkunft eine hochinteressante historische Vergangenheit. Alle ausgestellten Öfen sind so restauriert, dass sie voll funktionsfähig sind. Schon alleine aus sicherheitsrechtlichen Gründen ist allerdings kein Ofen an einen Kamin angeschlossen. Nicht zuletzt ziert die Ahnentafel der Familie Strumm sowie riesige Industriegemälden die Wände der ehemaligen Turnhalle mitten im Ort.

Aber nicht nur Öfen haben die Lenglers in über dreißig Jahren gesammelt. Auch echte Raritäten mit geschichtlichem Hintergrund wie Materialien als der Steinzeit, dem Mittelalter oder der Gerichtsbarkeit aus dem späten Mittelalter. Um auch den Besuchern, die das Museum schon im vergangenen Jahr besichtigt hatten einen Anreiz für einen erneuten Besuch zu schaffen, sind diese besonders wertvollen und sehr seltenen Stücke in einer Jahresausstellung themengerecht aufgebaut. Die Lenglers haben sich entschieden in diesem Jahr neben einigen neuen Öfen unter dem Begriff Gerichtsbarkeit eine ganz besondere Ausstellung den Besuchern zu zeigen. In vier Vitrinen sind in den ehemaligen Duschräumen der ursprünglichen Turnhalle markante Gegenstände aus der Gerichtsbarkeit des späten Mittelalters ausgestellt. Die im Original gut erhaltenen Ausstellungsstücke wie die Henkerkapuze, das Henkerbeil oder die Fuß,- und Handfesseln lassen erahnen, wie grausam in dieser Zeit mit Menschen umgegangen wurde.

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