Golfplatz Eisen Ein langer Weg zur Platzreife

Nohfelden · Nohfelder Gemeinderat gibt Grünes Licht für die Erweiterung des Golfparks Bostalsee in Eisen. Investor atmet auf. UBNN weiterhin dagegen.

 Massive Erdbewegungen gab es bereits in den vergangenen Wochen auf dem Golfplatz in Eisen. Jetzt geht es Schritt für Schritt weiter.

Massive Erdbewegungen gab es bereits in den vergangenen Wochen auf dem Golfplatz in Eisen. Jetzt geht es Schritt für Schritt weiter.

Foto: B&K/Bonenberger/

Viereinhalb Jahre lang wurde geplant, geändert, ausgelegt, wieder geplant, geändert... Nun hat der Nohfelder Gemeinderat gegen den Willen der UBNN den letzten Beschluss gefasst, damit der Golfpark Bostalsee in Eisen erweitert werden kann. Zunächst von neun auf 18 Loch, in einem nächsten Schritt dann auf 27 Loch. Der Rat hat in seiner letzten Sitzung 2018  die Teiländerung des Flächennutzungsplanes beschlossen. Damit atmet Investor Gottfried Hares auf. „Ich bin froh, dass das Kapitel hinter uns liegt. Das dient dem touristischen Angebot aus der Region in der Region.“

Aber er sagt auch: „Der Beschluss war jetzt nicht die große Überraschung, da Ortsrat und Bauausschuss bereits zugestimmt haben, aber es freut mich, dass wir jetzt bauen können. Eine lange Strecke liegt hinter uns.“ Eine Strecke, bei der er das eine oder andere Mal ans Aufgeben gedacht habe, gesteht er. „Es gab um die 20 verschiedene Entwürfe“, so Hares.  Was dem Investor nicht immer Spaß gemacht hat, war für Hugo Kern vom gleichnamigen Ingenieurbüro und  Birgit Trautman vom Planungsbüro Neumann eine Herausforderung und eine „harte Nummer“, wie Kern betont. „Es gibt keinen Schmetterling, der nicht bekannt ist.“ Etwa 3000 Projekte habe er in seinem Leben betreut, aber bei keinem seien die Ausgleichsmaßnahmen so stark diskutiert worden wie in diesem Fall. Für erstaunlich halten die Beiden die Tatsache, dass Nabu, Saarwald-Verein und BUND, die von den ursprünglichen Plänen nicht begeistert gewesen seien, nun eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben haben und das Projekt tolerierten. Trautmann: „Wir haben alles umgesetzt, was gefordert wurde.“

Während Kern etwas wehmütig, wie er sagt, loslassen muss, ist für Trautmann die Arbeit noch nicht zu Ende. „Wir werden die Baubehörden kontrollieren, ob alles so umgesetzt wird, wie es geplant ist.“ Drei Mal pro Woche werde sie vor Ort sein. Schon in den vergangenen Wochen gab es große Erdbewegungen auf dem Golfplatz. Dort, wo bereits Genehmigungen vorlagen, sagt Hares. Sobald es das Wetter zulasse, werde gerodet. Trautmann spricht von 3,3 Hektar. „Ursprünglich geplant waren 16 Hektar.“  Gottfried Hares ist dabei gar nicht traurig, dass die urpsrünglichen Pläne geändert wurden: „Nicht jeder Kompromiss ist ein schlechter.“ Da die Bahnen dichter aneinander lägen, habe sich der Schwierigkeitsgrad erhöht. „Das ist eine größere Herausforderung für die Golfer“, so Hares.

Der Investor geht davon aus, „dass wir das Jahr 2019 zum Bauen brauchen“. Schließlich benötige das Gras auf den Bahnen Zeit zum Wachsen. Nach und nach würden die Bahnen freigegeben. Das mache es für den Golfer spannend, „immer mal wieder neue Bahnen zu spielen“. Die Neun-Loch-Anlage sei von den Bauarbeiten nicht betroffen und stets spielbereit.

Auch Bürgermeister Andreas Veit (CDU) ist froh über dieses „Ende des förmlichen Prozesses“, der 2014 erstmals Thema im Gemeinderat war: „Wenn es nicht zu dieser Vergrößerung kommen würde, hätte auf Dauer auch die Existenz des Golfplatzes auf dem Spiel gestanden.“ Neun-Loch-Anlagen seien einfach nicht mehr zeitgemäß. Und er betont, dass die Erweiterung in der Öffentlichkeit positiv aufgenommen werde: „Es sind keine Stellungnahmen von Bürgern eingegangen.“

Auch Eckhard Heylmann von der SPD-Fraktion ist überzeugt, dass mit der neuen Anlage der „aufstrebenden Tourismus-Gemeinde ein weiteres Puzzleteil hinzugefügt wird, das uns nach vorne bringt“. Das sieht auch sein Gegenüber von der CDU, Michael Dietz so: „Das ist eine sinnvolle Ergänzung des touristischen Angebots für unsere Region.“ Allerdings sieht er die Gemeinde „so langsam auf der Zielgerade dessen, was wir als touristische Region anbieten können“. Heike Kugler (Linke) sieht die Sache pragmatisch: „Wir haben nun mal einen Golfplatz, und wenn er nur mit 27 Löchern konkurrenzfähig bleiben kann, dann sollten wir das unterstützen.“

Nicht ganz so begeistert ist Thomas Fries von der UBNN: „Uns hat die Neun-Loch-Anlage schon nicht gefallen, 27 Löcher machen die Sache nicht schöner.“

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