Gelungene Premiere beim Kulturstammtisch

Neunkirchen · Gleich 17 Frauen kamen zum ersten Kulturstammtisch im Gasthaus Römer in Neunkirchen. Geplant sind auch gemeinsame Unternehmungen. Neue Frauen, die dazustoßen wollen, sind jederzeit willkommen.

. Da scheint Ingrid Schappe einen Nerv getroffen zu haben. War man doch beim ersten Kulturstammtisch für Frauen im Gasthaus Römer gleich zu 17 - mehr, als ein normaler Stammtisch an Kapazität mitbringt. "Ich bin begeistert", erklärt die Initiatorin. Zumal noch drei Damen entschuldigt waren. Die Idee, kulturinteressierte Frauen an einen Tisch zu bringen, ist nicht direkt neu. "Ich kenne das aus Homburg, dort ist der Stammtisch ein Renner." Schappe hält es für wichtig, dass es in jeder Stadt etwas in der Art gibt. "Frauen setzen sich nicht allein in die Kneipe, um sich mal mit jemandem zu unterhalten." Wie aber Gleichgesinnte kennen lernen, die vielleicht auch allein stehend und älter sind und gern Theatervorstellungen, Opern, Konzerte, Ausstellungen oder Ähnliches besuchen möchten? "Ich selbst bin noch berufstätig und arbeite Vollzeit im Schichtdienst in einer Wohngruppe", informiert die 62-Jährige zugezogene Neunkircherin. "Es gibt viele Frauen in meinem Alter, die Witwe sind und wie ich schon lange allein leben." Doch ohne Begleitung geht man nicht "aus". In die Lücke springt jetzt der Kulturstammtisch. "Wir sind ein lockerer Kreis, kein Verein, es besteht für die Frauen keinerlei Verpflichtung." Kommen kann, wer mag. "Man muss nicht alleine leben und es gibt auch keine Altersgrenze nach unten". Beim Gründungsstammtisch waren die meisten Anwesenden Anfang 60, aber auch eine "top-fitte Frau von 75" und eine 45-jährige allein erziehende Mutter vietnamesischer Herkunft.

Treffen will man sich ab sofort jeden letzten Freitag des Monats um 19 Uhr im Neunkircher Gasthaus Römer, Bahnhofstraße 5. "Was ich ganz spannend finde: Es gibt immer einen offiziellen Teil, in dem jemand etwas vorstellt, was ihn interessiert." So erzählte beim ersten Treffen eine passionierte Keramiksammlerin etwas über ihr Hobby und gab Tipps, wo man Keramik bewundern kann. "Das sind Sachen, auf die ich selber gar nicht käme."

Auch das sei ein Motiv für das Treffen: Neues kennen lernen und über den eigenen Tellerrand zu schauen. "Wir erstellen auch eine Telefonliste, damit die Frauen untereinander Kontakt halten können", um sich beispielsweise zu verabreden oder Fahrgemeinschaften zu bilden.

Infos: Ingrid Schappe, Telefon (01 78) 5 50 12 48, oder Frauenbeauftragte Doris Eisenbeis, Telefon (0 68 21) 20 25 12.

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