Gegenwind gab's durch 200 Bürger

Bliesmengen-Bolchen · Linken-Fraktionschef Oskar Lafontaine versicherte den Teilnehmern der Montagsdemo gegen den geplanten Standort der hohen Windkraftanlagen, seine Partei stehe hinter dem Protest der Bürgerinitiative.

 Gastredner bei der Demo war Oskar Lafontaine. Foto: Becker & Bredel

Gastredner bei der Demo war Oskar Lafontaine. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Die Bürgerinitiative "Bliesmenger Gegenwind" hat sich formiert, hat Schilder aufgestellt und eine Internetseite im Angebot, um ihrem Anliegen, den Neubau von Windrädern in Sichtweite der bebauten Ortschaft zu verhindern, Nachdruck zu verleihen. Nach Unterschriftenaktionen und einer ersten gut besuchten Montagsdemo (wir berichteten), hat nun die Landespolitik das Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zur Kenntnis genommen. Am vergangenen Montagabend kam der Fraktionschef der Linken im Saar-Landtag, Oskar Lafontaine , zur zweiten Montagsdemo nach Bliesmengen-Bolchen. Die Bürgerinnen und Bürger wehren sich gegen ein geplantes Windkraftwerk, bestehend aus bis zu zwölf je 200 Meter hohen Windenergie-Anlagen, das in der Nähe von Bliesmengen-Bolchen errichtet werden soll. Lafontaine erklärte dazu bei der Kundgebung vor rund 200 Bürgern: "Unter dem Vorwand, die Umwelt zu schützen, dürfen nicht einzigartige Landschaften zerstört werden, wie hier mitten im Unesco-Weltkulturerbe Biosphärenregion Bliesgau. Natur-, Arten- und -Gesundheitsschutz können nicht einfach für eine Technologie mit zweifelhaftem Nutzen aufgegeben werden." Es sei nicht hinnehmbar, wenn in unmittelbarer Nähe des besinnlichen Klosters Gräfinthal, einem Ort der Einkehr und Ruhe, ein Windpark geplant werde, dessen Windräder höher seien als der Kölner Dom . Das gefährde die Kulturlandschaft und sei schlicht "kulturlos". Lafontaine, der ehemalige Bundesfinanzminister und saarländische Ministerpräsident, beklagte auch den zu geringen Abstand zu den Wohnhäusern. "Es ist gut, dass sich die Menschen in Bliesmengen-Bolchen und Umgebung gegen die Pläne wehren. Und es beweist, wie wichtig es wäre, die Bürgerinnen und Bürger über die Neu-Errichtung von Windkraftanlagen mitentscheiden zu lassen", sagte Lafontaine. Die Bürgerinitiative erklärte, bei Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) sei eine Petition eingereicht worden. Bei der jüngsten Demo wurde der Protest mit einem Demonstrationszug untermauert. Mit 25 Traktoren ging der Marsch von der Festhalle zur Dorfmitte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort