Gabriele Ungers führt nun den ASC Dudweiler an

Dudweiler · Der neue Vorstand des ASC Dudweiler hofft, dass schnellstmöglich wieder Ruhe in den Verein einkehren möge. Persönliche Animositäten und finanzielle Schwierigkeiten hatten bis zuletzt die Szenerie beherrscht.

Als am Freitagabend die Mitglieder des ASC Dudweiler gegen 23 Uhr das Gasthaus Schützenhaus verließen, war das Resultat der Mitgliederversammlung von ihren Gesichtern unschwer abzulesen. Während die Anhänger von Michael Raab mit unzufriedenen Mienen den Heimweg antraten, konnten die Befürworter von Gabriele Ungers den Abend mit einem Lächeln quittieren, denn ihre Kandidatin setzte sich bei der Neuwahl des Vereinspräsidenten des ASC Dudweiler durch. Von 112 anwesenden wahlberechtigten Mitgliedern entschieden sich 81 Mitglieder für Ungers und 29 für Raab. Die Neuwahlen standen turnusgemäß an, wenngleich Präsident Stefan Schorr bereits am Montag seinen Rücktritt erklärt hatte. Gleiches tat Vizepräsident Marcus Kalmes. In den Tagen zuvor war im Umfeld des Vereins mit einer unruhigen Versammlung gerechnet worden, da sich einiger Ärger bei den Mitgliedern angestaut hatte. Hauptsächlich ging es um personelle Querelen, wie unter Mitgliedern zu hören war.

Doch eine Eskalation blieb letztlich aus. "Im Vorhinein sind einige Emotionen hochgekocht, wie das in Vereinen öfter der Fall ist. Doch durch geschickte Gespräche konnte man wieder viele Emotionen auf die Sachebene runterbrechen", erklärte der alte und neue zweite Vizepräsident Matthias Pohl nach der Veranstaltung. Mit ein Grund für die Unruhe im Verein ist die finanzielle Schieflage des Vereins. Hier hatte der unterlegene Michael Raab in seiner Bewerbung angesetzt und zur finanziellen Auffrischung die Errichtung von gewinnabwerfenden Solaranlagen und Werbeflächen vorgeschlagen. Nach der Wahl aber stellte er fest: "Es ist kein Kandidat vom Gesamtverein gewählt worden, sondern es ist eine Kandidatin gewählt worden, die die Fußballabteilung repräsentiert und auch die Interessen der Fußballer in Zukunft repräsentieren wird." Gabriele Ungers - sie ist die Fraktionschefin der Linkspartei im Saarbrücker Stadtrat - legte noch keinen konkreten Plan zum Schuldenabbau vor, sondern appellierte an das Gemeinschaftsgefühl und konnte so die Mehrheit von sich überzeugen: "Ich denke, dass mein Kontakt zum Verein und zu den Leuten entscheidend war. Ich habe viele Gespräche geführt, so dass die Menschen mich schon kannten. Ich möchte motivieren und einen offenen, transparenten Verein, in dem die Mitglieder wissen, was passiert."

Infolge der Schuldentilgung wurde zuletzt einer von drei Sportplätzen an die Stadt verkauft und umgehend zurückgepachtet. Jedoch wirft eben dieser Pachtvertrag einige Fragen bei den Mitgliedern auf, inwiefern sich der Verein nun der Fremdbestimmung unterwerfen müsse. Um diese Unklarheiten zu beseitigen, will sich das neue Präsidium als eine seiner ersten Aufgaben um einen Dialog mit der Stadtverwaltung bemühen und eine für beide Seiten akzeptable Lösung anstreben. "Die Änderungen im Pachtvertrag sind ein schwieriges Thema, denn wenn es sich um Standardverträge handelt, muss man schauen, was noch zu machen ist", meinte Gabriele Ungers abschließend.

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Auf einen BlickDie Vorstandswahlen beim ASC brachten folgendes Ergebnis. Präsidentin: Gabriele Ungers; 1. Vizepräsident: Joachim Wolfers; 2. Vizepräsident: Matthias Pohl; Schatzmeister: Hans-Bert Martini; Beisitzer: Tobias Raab, Otto Rothfuchs, Fritz Weinbrecht; Kassenprüfer: Michael Müller und Jürgen Reiz. tony

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