Frontmann will wieder Spaß haben

Neunkirchen/Saarbrücken · Mit packender Stimme und eigenen Texten zählt Sänger und Bassist Piet Eifel seit den 70ern zu den Größen der saarländischen Musikszene. Am Freitag steht er mit The Art of Schwanengesang auf der Bühne.

 So sieht der Musiker Piet Eifel auf dem aktuellen Bandfoto von Les Cajons aus. Foto: Giloi

So sieht der Musiker Piet Eifel auf dem aktuellen Bandfoto von Les Cajons aus. Foto: Giloi

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Seit den 70er Jahren spielt er ganz vorne mit: Als Sänger, E-Bassist, Harpist und Songautor zählt Peter "Piet" Eifel zu den beständigen Größen der saarländischen Musiklandschaft. Bereits die Liste nur seiner wichtigsten Bands liest sich wie ein Stück regionaler Rockgeschichte: Farewell, Highway Control, Kater Karlos Chaos Combo, Frankenstein (Saar Rocky-Gewinner 1990), Art of Schwanengesang und bis heute Dreist (Saar Rocky-Sieger 1994) und Les Cajons.

Als Frontmann mit Charisma punktet Eifel neben seinem packend intensiven Gesang und manchen Songkreationen mit pointierten Texten darüber hinaus auch durch ein erfreulich sachliches Bühnengebaren ohne Show-Allüren. Neben dem Singen - Piet startete in Kindertagen in Schule und Kirche - war der 1958 geborene Charakterkopf als Kneipier des einstigen Saarbrücker Musikclubs Ballhaus (zunächst Kater Karlos) und lange Jahre als Vorsitzender des Saarländischen Rockmusikerverbands aktiv. Noch heute leistet der diplomierte Sozialarbeiter "bildungsorientierte Arbeit" mit dem Rockmobil, dem zum rollenden Proberaum und Aufnahmestudio umfunktionierten Saartallinienbus, so auch mit jugendlichen und jungen erwachsenen Strafgefangenen.

Nun hat Piet Eifel eine ganz große Sache am Start: Das Experimental-Trio Art of Schwanengesang (1990 bis 1997; damals mit Norbert Küntzer) hat sich unter dem leicht erweiterten Nenner "The Art of Schwanengesang" (TAOS) reformiert: Zu den Gründern Piet Eifel und dem Spitzengitarristen Thomas Schmidt (Ex-Frankenstein und Ex-"Orlando und die Unerlösten"), der jetzt auch Live-Elektronik einsetzt, gesellt sich als Dritter kein Geringerer als Amby Schillo (Gesang, Percussion, Gitarre); er ist seit den 60ern zwischen Folk, Pop und Rock unterwegs und bekannt vor allem durch "Marx Rootschilt Tillermann". "Ich wollte endlich wieder etwas machen, das mich fordert und mir richtigen Spaß macht", erzählt Eifel, der bereits längere Zeit mit Thomas Schmidt über einer Neuauflage brütete - Amby Schillo habe sich dann von selbst gemeldet.

Seit einem Jahr proben The Art of Schwanengesang, der erste Auftritt dieses potenziellen Supertrios der Saarszene ist am 21. Februar in der Neunkircher Reithalle. Man wirke auf der Basis von früher und "unserer gegenwärtigen handwerklich-künstlerischen Potenz", umschreibt Eifel den Kurs von TAOS: Nach wie vor reichten die Einflüsse über zahlreiche Epochen hinweg von Renaissancenoten bis hin zum Rock, Funk, Soul und Pop der Gegenwart, mit englischen, deutschen und französischen Texten. Thomas Schmidt (er ist studierter Musikwissenschaftler) bringe die Auseinandersetzung mit Neuer Musik in das Team, das heute zudem die "Spielweise einer Jazzcombo" pflege.

Überraschungsträchtige Kost zwischen den Genres und natürlich fernab des Mainstreams ist also angesagt: "Wir machen überhaupt keine Kompromisse an niemanden", verspricht Piet Eifel - auch nach 40 Jahren an der Rockfront ist er kein bisschen müde und zeigt Flagge.

Am 21. Februar, 20.30 Uhr, spielt "The Art of Schwanengesang" in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.

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