Fremde Klänge vermitteln ein Gefühl von Heimat

Bosen · Zum Mundartsymposium haben sich vier Teilnehmer im St. Wendeler Land getroffen. Am Freitag überträgt SR 3 den Abschluss der Veranstaltung. Mit dabei: Karin Peter aus Saarlouis, Erwin Messmer aus der Schweiz und zwei französische Künstler.

 Manfred Pohlmann und der Lothringer Jo Nouss bilden die Musikgruppe Mannijo. Foto: Ames

Manfred Pohlmann und der Lothringer Jo Nouss bilden die Musikgruppe Mannijo. Foto: Ames

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Sie reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist: vier Mundartkünstler aus dem Saarland, Lothringen, dem Elsass und der Schweiz. Anfang Mai verbrachten sie sechs Tage im St. Wendeler Land beim 23. Mundartsymposium von SR 3 und dem Landkreis St. Wendel. Sie nutzten die Zeit zum Dichten und Musizieren.

Fremd klingende Zungen sind mitunter schwer zu verstehen. Das galt auch für die rund 100 Besucher in der Bosener Mühle, wo jetzt die Abschlussveranstaltung des Mundartsymposiums stattfand. Doch wie Moderatorin Susanne Wachs befand: "Gerade Gefühle lassen sich in der Mundart besonders gut ausdrücken." Lothringer und Elsässer Dialekt, Saarlouiser Mundart und St. Gallener Schweizerdeutsch: Alle vier Künstler präsentierten Gedichte in der Sprache ihrer Heimat . Die Übrigen wiederholten diese in ihrem Wortschatz. Wie gut, dass man sich am heimisch klingenden Zungenschlag Karin Peters entlang hangeln konnte.

Karin Peter ist frischgebackene Preisträgerin des Saarlouiser Kulturpreises. Sie dichtet in der alten, heute nur noch selten gesprochenen Mundart ihrer Stadt und hat darin zahlreiche klassische Literatur übertragen. An ihrer Seite: Erwin Messmer, der im Kanton St. Gallen das Licht der Welt erblickte. Den Schweizern wird mitunter eine bedächtige Sprechweise zugeschrieben. Dem entgegen stand Messmers Lyrik, oft Gedankensprünge nachvollziehend.

Die beiden übrigen Symposiumsteilnehmer waren französischer Herkunft. Der elsässische Kabarettist Christophe Voltz meinte: "Ich bekum a Aff" - er wird verrückt, beim Erzählen von Alltagsgeschichten und Vampiren. Zwischen Dichterpult und Musikbühne wechselte der Lothringer Jo Nouss. Zur Verstärkung hatte er den moselfränkischen Mundartmusiker Manfred Pohlmann dabei. Gemeinsam bilden sie die Band Mannijo.

Nachzuhören ist der Abschluss des Mundartsymposiums in der Sendung "Bei uns dehemm" auf SR 3. Sie wird am Freitag, 29. Mai, ab 21 Uhr übertragen. Moderatorin Susanne Wachs erhielt bei der Aufzeichnung indes eine besondere Ehre: Sie wurde von Rosemarie Saalfeld vom Verein Deutsche Sprache für ihr Mundartengagement ausgezeichnet.

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