Evangelische Landeskirche will acht Millionen Euro einsparen

Kreis Neunkirchen · Trotz Sparplänen ist die Streichung der Kindergottesdienststelle Süd für die nächsten Jahre erst einmal vom Tisch. Das ist eine der positiven Nachrichten von der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Die Superintendenten der Kirchenkreise Saar-West und Saar-Ost, Christian Weyer und Gerhard Koepke, haben am Dienstag zum Ende der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland eine positive Bilanz gezogen. "Für das Saarland erfreulich ist, dass die geplante Streichung der Kindergottesdienststelle Süd vorerst bis 2022 verschoben wurde. Damit wird es weiterhin eine qualifizierte und ortsnahe Begleitung von Ehrenamtlichen in der Kindergottesdienstarbeit im Saarland geben", erklärte Weyer am Dienstag in Bad Neuenahr.

"In beeindruckender Weise" habe die Synode einen Sparbeschluss erarbeitet, der im landeskirchlichen Haushalt bis 2015 rund acht Millionen Euro einsparen wird, erklärten die Theologen. Positiv bewerteten sie, dass es weiterhin Zuschüsse für die Diakonenausbildung geben werde. Damit werde ein Ausbildungsgang kirchlicher Berufe erhalten, der in Ergänzung zum Pfarramt wichtig sei. Sie begrüßten ferner die Entscheidung, eine freigewordene Oberkirchenratsposition vorerst nicht neu zu besetzen. Dies trage zur Glaubwürdigkeit der evangelischen Kirche bei: nicht nur an der Basis werde eingespart, sondern auch auf der Leitungsebene.

Erfreut zeigten sich Koepke und Weyer über die Wahl von Oberkirchenrat Christoph Pistorius zum Vizepräses. "Damit wurde nicht nur ein frisches Gesicht in die zweithöchste Verantwortungsposition der Evangelischen Kirche im Rheinland gewählt, sondern auch eine Person, die aus dem südlichen Bereich der Landeskirche kommt und das Saarland gut kennt", so Weyer. Der 51-jährige Leiter der Personalabteilung im Landeskirchenamt und frühere Trierer Superintendent war am Montag zum Stellvertreter des Präses Manfred Rekowski gewählt worden.

Ermutigend nannten die saarländischen Theologen den Bericht von Präses Rekowski an die Synode. Die evangelische Kirche im Rheinland werde zwar kleiner und bescheidener werden, sie werde aber weiter mit Wort und Tat bei den Menschen sein, um die Liebe Gottes zu bezeugen. Diese Beschreibung der Zukunft der Landeskirche "nehmen wir als Stärkung auch für die kirchliche Arbeit im Saarland mit."

Die Landessynode, das höchste Beschlussgremium der rheinischen Landeskirche, hatte seit vergangenem Donnerstag in Bad Neuenahr getagt. Aus dem Saarland nahmen sechs Delegierte teil.

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