Erneuerung soll nicht oberflächlich sein

Trier · Die diesjährige Fastenzeit bekomme besonderes Gewicht, da sie in die Zeit der Bistumssynode fällt, schreibt der Trierer Bischof Stephan Ackermann. Die Erneuerung der Kirche solle kein „oberflächliches Modernisierungsprogramm“ sein.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat in seinem Hirtenbrief zu Beginn der Fastenzeit eine "entschiedenere Angleichung an Jesus Christus" angemahnt. Bei der Erneuerung der Kirche könne es nicht um ein oberflächliches Modernisierungsprogramm gehen, schreibt Ackermann. Wirkliche Erneuerung sei nur möglich aus der Nähe zu Jesus Christus. Der Hirtenbrief wurde am Samstagabend und am Sonntag in den Gottesdiensten im Bistum verlesen.

Der eigentliche Grund für die Krise des kirchlichen Lebens liege nicht darin, "dass wir zu weit von der Welt weg sind, sondern dass wir zu weit weg sind von Jesus und seiner Botschaft", betonte Ackermann. Doch wer Jesus nahe sei, der sei den Menschen nahe. Für ihn sei es nicht verwunderlich, dass Jesus auf die Menschen oft ansprechender wirke als die Kirche. Darum sei es so nötig, sich Jesus anzugleichen. Die Fastenzeit biete die Gelegenheit, sich die Annäherung an Jesus bewusster vorzunehmen. Das gelte vor allem für den Weg eines jeden Einzelnen, aber auch für den Weg der Trierer Bistumssynode.

Die erste Synode im Bistum Trier seit 1956 wurde am 13. Dezember eröffnet und ist auf zwei Jahre angelegt. Bei ihr geht es laut Ackermann insbesondere darum, "stärker als bisher gemeinsame Antworten auf die Glaubens- und Lebensfragen zu finden, die uns im Bistum beschäftigen". Am Wochenende trafen sich in Trier über 200 Teilnehmer - Laien und Kleriker - , um die zweite Vollversammlung vom 30. April bis 3. Mai vorzubereiten. Im Mai werden auch die Sachkommissionen der Synode ihre Arbeit aufnehmen. Die Vorbereitungsphase sowie die erste Vollversammlung und die Arbeitsgruppen haben neun Themen identifiziert, über die die Synodalen diskutieren: Individualisierung, Pluralisierung, Wandel der Geschlechterrollen, Religiosität, Demografischer Wandel, Flexibilisierung, Medien- und Kommunikationsgesellschaft, Ökonomisierung und bedrohtes Leben.

Eine Synode ist laut Kirchenrecht eine Versammlung, die den Bischof im Hinblick auf die von ihm vorgelegten Themen beraten soll. Die Ergebnisse der Synode haben verbindlichen Charakter und müssen vom Bischof umgesetzt werden.

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