Diskussion über Windkraft geht weiter

Köllertal · In der Diskussion um Windkraftanlagen hat der Kooperationsrat den Regionalverband beauftragt, eine Erhöhung des Mindestabstands auf 800 Meter zu prüfen. Für die FDP ist das zu wenig.

In seiner Sitzung am vergangenen Freitag hat der Kooperationsrat die Änderung des Flächennutzungsplanes zur Errichtung von Windkraftanlagen beschlossen. Der Regionalverband wurde beauftragt, eine Erhöhung des Mindestabstands auf 800 Meter zu prüfen (die SZ berichtete). Dazu erklärt die Bürgerinitiative Fröhner Wald: "Die Argumente der Bürgerinitiative, die vielen geführten Gespräche sowie die erfolgreiche Unterschriftenaktion haben dazu geführt, dass die 650 Meter Mindestabstand nicht so unumstößlich sind, wie ursprünglich behauptet. Die Prüfung der Mindestabstände auf 800 Meter zeigt, dass größere Abstände durchaus möglich sind, reicht aber bei weitem nicht aus, um die Bevölkerung ausreichend zu schützen. Die Bürger im Regionalverband werden weiterhin deutlich schlechter behandelt als die Menschen im Nordsaarland, wo Mindestabstände von 1000 Metern gelten. Nicht ohne Grund fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Mindestabstand von 2000 Metern."

Darüber hinaus fordert die die Bürgerinitiative Fröhner Wald die Gemeinden Riegelsberg und Heusweiler auf, einen Bebauungsplan aufzustellen. Bei der Planung einzuhalten seien: die umfangreichen Belange der Gesundheit der angrenzenden Anwohner (Lärmschutz und Schattenschlag), des Umwelt- und Tierschutzes, die Aspekte der Naherholung (Premiumwanderweg) und des Denkmalschutzes (Holzer Konglomerat, Westwall).

Sowohl Planung als auch die beauftragten Gutachten müssten ausgeschrieben werden. Hierbei seien Neutralität und Unabhängigkeit erforderlich. Die Bürgerinitiative Fröhner Wald: "Gutachten dürfen nicht von Investoren bezahlt und bestellt werden. Wir werden weiterhin politischen Druck auf die Verantwortlichen vor Ort und im Land ausüben und sind auch für rechtliche Auseinandersetzungen gerüstet."

Die FDP in Heusweiler und in Riegelsberg hält den Beschluss des Kooperationsrates für eine "Beruhigungspille" und fordert 1000 Meter Mindest-Abstand. "Im dicht besiedelten Regionalverband macht Windkraft wenig Sinn", meinen die Liberalen. "Die Bürger in den Gemeinden Heusweiler und Riegelsberg werden weiterhin schlechter behandelt als die Bürger im Nordsaarland, wo 1000 Meter Abstand gelten", sagen der FDP-Vorsitzende aus Heusweiler, Oliver Luksic, und der FDP-Vorsitzende aus Riegelsberg, Andreas Schramm.

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