Die beiden Blies-Kapitäne Meng und Aumann auf der Flucht

Neunkirchen · Holla, die Waldfee! Gleich mehrere dieser sympathischen gleichen Wesen begegneten den Besuchern gestern Nachmittag beim Rathaussturm in Neunkirchen.

 Bis Aschermittwoch regieren die Neunkircher Narren mit ihrem Prinzenpaar (vorne) im Neunkircher Rathaus. Der Übermacht der Funkengarde und den hübschen Tanzmädchen hatten die Rathausherren nichts entgegen zu setzen. Fotos: Willi Hiegel

Bis Aschermittwoch regieren die Neunkircher Narren mit ihrem Prinzenpaar (vorne) im Neunkircher Rathaus. Der Übermacht der Funkengarde und den hübschen Tanzmädchen hatten die Rathausherren nichts entgegen zu setzen. Fotos: Willi Hiegel

So manchem Verkehrsteilnehmer in Neunkirchen sind Andrea, Nicole, Ingrid und Susanne wohl bekannt. Allerdings nicht als süße Waldfeen mit Blättern im Haar, sondern als Politessen, die Ernst machen mit dem Durchsetzen der Regeln. Doch die wurden gestern im Neunkircher Rathausfoyer sowieso komplett außer Kraft gesetzt. Wie sonst könnte es zu erklären sein, dass die gestandenen Herren aus den Fraktionen des Stadtrates in adretten Matrosen-Anzügen daher kamen und Bürgermeister Jörg Aumann und Beigeordneter Sören Meng als Kapitäne unterwegs waren - Oberbürgermeister Jürgen Fried war wegen eines Trauerfalls in der Familie entschuldigt.

Provoziert von der geballten Macht der Neunkircher Karnevalisten, angeführt vom stattlich gewandeten Karl Albert als Präsident des NKA (Neunkircher Karnevalsausschuss) und Prinz Sven II. und ihrer Lieblichkeit Prinzessin Isabelle I., suchte das sichtlich eingeschüchterte Zweigestirn noch Hoffnung in seiner Verteidigungsrede. "Sogar die Häuser in der Bahnhofstrooß mache mir platt, damit die Narretei ein Paradeplatz hat", selbst dieser Hinweis half den beiden Herren nicht. So mussten die geschassten Rathaus-Kapitäne dann aber doch die Flucht im imaginären Sparkassen-Schlauchboot auf der blies antreten. Triumph auf der ganzen Linie für die Karnevalisten!

Da half dem Rathaus-Personal, das im Engel-Bengel-Outfit durchweg possierlich anzusehen war, auch nicht, dass während der Rathausschlüssel-Übergabe-Verhandlungen ein Getränk angeboten wurde, das die gegnerische Seite gleich als "korgisch Brieh" entlarvte. Getrunken wurde das Gesöff trotzdem, schließlich muss auch in der Stadt Neunkirchen gespart werden.

Als es dann kam, wie es kommen musste, und die eingeschüchterten Blies-Kapitäne das Stadt-Steuer an die Karnevalisten übergaben, war wie jedes Jahr klar: an Aschermittwoch ist wieder alles vorbei!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort