Der Sommer hat es rausgerissen

Saarbrücken · 2012 war ein hartes Jahr für die saarländischen Imker. 2013 fing ebenfalls schlecht an, endete aber besser. Auch die Zahl der Bienenvölker steigt wieder. Alleine im Regionalverband gibt es 230 Imker.

 Das Jahr 2013 war für die Imker und ihre Bienen deutlich besser als noch das dürftige Jahr 2012. Die Ernte im Saarland stieg von 98,4 Tonnen auf 144. Archivfoto: Patrick Pleul/dpa

Das Jahr 2013 war für die Imker und ihre Bienen deutlich besser als noch das dürftige Jahr 2012. Die Ernte im Saarland stieg von 98,4 Tonnen auf 144. Archivfoto: Patrick Pleul/dpa

Für viele Imker in Saarbrücken ist mit dem Jahr 2013 auch wieder ein zunächst schwieriges Honigbienen-Jahr zu Ende gegangen. Schon das Jahr 2012 war für Honigbienen problematisch gewesen, und 2013 war durch den langen Winter und den späten Frühlingsbeginn schlecht an den Start gegangen. Doch durch den warmen und langen Sommer konnte schließlich noch einiges aufgeholt werden, und so ist die Honigernte im Herbst doch noch recht gut ausgefallen.

Dazu Christoph Otten vom Bieneninstitut Mayen: "Nach dem chaotischen Frühlingsbeginn hielten sich die Bienenverluste doch in sehr engen Grenzen, und die Imker in Saarbrücken können sich letztlich weder über die Honigernte noch über viele Milben und Krankheitssymptome beklagen. Das Bienenjahr war überregional gut." Auch was die Anzahl der Imker und der Bienenvölker angeht, sieht die Zukunft nicht mehr so düster aus: Die gemeinsamen Fortbildungs- und Aufklärungskampagnen von Imkerverband und Umweltministerium scheinen zu fruchten, sagt Alfred Hoffmann vom Umweltministerium: "Mit 1350 ist die Anzahl der saarländischen Imker weiter ansteigend, wobei sich erfreulicherweise auch verstärkt jüngere Menschen für dieses wichtige Hobby interessieren. Auch bei den rund 8500 Bienenvölkern (die genaue Anzahl liegt noch nicht vor) ist ein Aufwärtstrend feststellbar." Im Regionalverband Saarbrücken gibt es insgesamt 19 Vereine

Zur Honigernte berichtet Irmgard Forster-Seiwert, Honigobfrau des saarländischen Imkerverbandes: "2012 war das Wetter entweder zu nass oder zu kalt, die Frühtracht fiel fast komplett aus, was auch zu erheblichen Ernteausfällen beim Obst führte." Die Gesamt-Honigernte im Saarland lag deshalb 2012 bei 98,4 Tonnen, der Durchschnittsertrag pro Bienenvolk lag etwa bei 13,5 Kilo. Die Gesamthonigmenge für 2013 stieg auf etwa 144 Tonnen, der Durchschnittsertrag pro Bienenvolk kletterte auf etwa 19 Kilo. Herbert Hassel, Kreisvorsitzender des saarländischen Imkervereins, spricht von 230 Imkern im Regionalverband Saarbrücken und von ungefähr 25 Imkern, die allein in Saarbrücken tätig sind.

Die Fortbildungsangebote des Landesverbandes Saarländischer Imker werden auch 2014 fortgesetzt. So hat bereits am 13. Dezember 2013 ein neuer Kurs für saarländische Bienensachverständige begonnen. Ziel ist es, auch 2014 wieder etwa 30 Sachverständige von der Amtsveterinärmedizin berufen zu lassen. 2012 konnten das Ministerium und der Landesverband 32 neue Bienensachverständige in die Aktivenliste aufnehmen. Zusätzlich soll es 2014 auch Schulungen für Honig-obleute und Varroa-Toleranzzucht geben. Im Regionalverband Saarbrücken sind für den Frühling auch Neuimkerschulungen in Püttlingen und Völklingen geplant. Die Jahreshauptversammlung des Landesverbandes Saarländischer Imker ist bereits für den 9. März in Eppelborn angesetzt. Am 16. März findet die Kreisversammlung in Dudweiler statt.

Honigbienen und über 500 Wildbienenarten erbringen durch ihre Bestäubungsleistung einen immensen Beitrag für die Artenvielfalt und den Naturhaushalt. In der Landwirtschaft helfen sie, Ernten zu sichern und Erträge zu steigern. Susanne Meuser vom Fachbereich Bienengesundheit des Landesverbandes appelliert deshalb an alle Gartenbesitzer, die Existenz der Wild- und Honigbienen zu sichern, zu fördern und ihren Lebensraum zu verbessern.

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