Bistum Trier geht bei Inklusion neue Wege

Dillingen · Auch die Kirche widmet sich immer mehr dem Thema Inklusion. In den sechs Dekanaten, darunter Saarlouis, Dillingen und Wadgassen ist Heike Bulle Ansprechpartnerin für Menschen mit und ohne Behinderung.

"Die Inklusion hat im Bistum Trier eine lange Tradition. Jetzt ist man den Schritt zur Dezentralisierung gegangen und hat vor Ort Stellen geschaffen", erklärt Pastoralreferentin Heike Bulle, die sich auf eine der neuen Stellen beworben hat und ab sofort Pionierarbeit leisten will.

Sie ist für die sechs Dekanate Saarlouis, Dillingen, Wadgassen, Merzig, Losheim/Wadern und St. Wendel zuständig, ihr Kollege Christoph Morgen übernimmt die restlichen vier Dekanate, somit ist das Saarland komplett abgedeckt.

"Sicher, das klingt erst einmal viel, doch im Vergleich zu früher sind wir durch die beiden neu geschaffenen Stellen viel näher dran an den Menschen als früher", erklärt Heike Bulle in ihrem Büro in der Dillinger Steinmetzstraße 26. "Früher ging die Behindertenseelsorge zentral von Trier aus", sagt sie.

Im vergangenen Jahr wurden in jedem Visitationsbezirk zwei Stellen geschaffen, Heike Bulle ist im Landkreis Saarlouis Ansprechpartnerin für Menschen mit und ohne Behinderung, wenn es um Inklusion in der Kirche geht.

Nach dem Studium der Theologie in Trier, der praktischen Ausbildung und ihrer ersten Anstellung im Bereich der Jugend- und Schulseelsorge in Bernkastel-Kues ist die gebürtige Heusweilerin ins Saarland zurückgekehrt. "Mich reizt vor allem an dieser Arbeit, dass ich ganz neue Wege eröffnen kann. Ich bin sehr gespannt auf die vielen Begegnungen und hoffe, es kann viel mehr passieren, als ich heute denke", sagt sie.

Konkrete Ansätze zur täglichen Arbeit gibt es noch nicht, "wir sind noch mitten in der Sondierungsphase", sagt Bulle. Das heißt aber nicht, dass sie gemeinsam mit Christoph Morgen nicht schon zu vielen Gemeinden aufgebrochen ist und erste Begegnungen stattgefunden hätten. "Es gibt sicherlich schon etliche Pfarreien, da läuft im Bereich der inklusiven Seelsorge einiges, bei anderen muss man nach Ansätzen suchen und Dinge in Gang setzen", sagt sie.

Für sie geht der Begriff "Inklusion" weit über die Menschen mit Behinderungen hinaus. "Ich will mich um Menschen, die krank oder alt sind, um einsame Menschen, Trauernde und demenzerkrankte Menschen kümmern. Gerade hier gilt es, sensibel zu werden und ihnen einen Weg zu zeigen", erklärt sie. Angefangen bei den Kindern und Jugendlichen bis hin zu den alten Menschen, aber auch Familien mit behinderten Kindern, ihr Einsatzgebiet sieht Bulle überall dort, wo es gilt, ein Bewusstsein für diese Menschen zu schaffen. "Ich will Begegnungen ermöglichen, auch, um Unsicherheiten abzubauen. Mein Ziel ist es, die Selbstverständlichkeit erlebbar zu machen", sagt sie. Mit ins Boot nehmen will sie dabei die haupt- und ehrenamtlichen Helfer in den Gemeinden, sie will Ansprechpartnerin für Projektideen sein, aber auch ganz konkret in Fragen der Barrierefreiheit helfen. "Vielleicht ist es bereits ein Anfang, dass man auf der Homepage der Gemeinde schreibt, dass es eine Behindertentoilette gibt. Das ist für ältere Menschen oft eine wichtige Information", sagt Heike Bulle.

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Auf einen BlickPastoralreferentin Heike Bulle ist im Diakonischen Pastoral in den Dekanaten Wadgassen, Saarlouis und Dillingen mit der Inklusion beauftragt. Sie ist zu erreichen in der Steinmetzstraße 26, 66763 Dillingen unter Telefon (01 51) 62 81 49 11. cim

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