Köhlertage Besucherrekord beim Bauern- und Handwerkermarkt

Walhausen · Regionale Produkte, altes Handwerk und jedeMenge Informationen lockten 7000 Neugierige ins Köhlerdorf Walhausen.

 Gerlinde Fries vom Landfrauenverein rührt geduldig den Laddwersch, ein Köhler leistet ihr dabei Gesellschaft.

Gerlinde Fries vom Landfrauenverein rührt geduldig den Laddwersch, ein Köhler leistet ihr dabei Gesellschaft.

Foto: Frank Faber

Laut Schätzung der Veranstalter hat der Bauern- und Handwerkermarkt im Grünen am Sonntag rund 7000 Besucher nach Walhausen gelockt. „Wir sind überwältigt, so viele Besucher hatten wir noch nie“, vermeldete Dietmar Böhmer, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Walhauser Verein (AGVW) am Sonntagabend. Es war der bisherige Besucherrekord während der 14-tägigen Veranstaltung.

Vorbei an den beiden qualmenden Meilern marschierte eine Menschenschlange über die Holzbrücke zum Markt. „Wir wollten ein Marktangebot zwischen früher und heute anbieten, mit der Auswahl sind wir sehr glücklich“, freute sich Petra Kilian, die mit Peter Junker die Händlerauswahl für ein ausgewogenes Sortiment getroffen hatte. Und dies sei, so Kilian weiter, typisch auf die heimische Region abgestimmt. Die Walhauser Landfrauen kochten Laddwersch. „70 Kilogramm Zwetschgen und 20 Kilogramm Birnen sind im Bottich“, erklärte Gerlinde Fries. Honig bot der Imkerverein Bostalsee feil, leckeren frisch gekelterten Apfelsaft gab’s im Saftladen der Bosener Obst- und Gartenbauer. Vom Trubel völlig unbeeindruckt weidete eine Schafherde am Rande des Marktgeländes. Susanne Rennwanz hatte als Attraktion für die jüngeren Gäste ein paar Alpakas mitgebracht. „Neben der Landwirtschaft wollten wir auch ein paar historische Handwerksberufe vorstellen“, sagte Kilian. So drehte Dietmar Hennchen wie anno dazumal Seile und Karl Joachim demonstrierte den Uralt-Job des Besenbinders. Der Neunkircher Jürgen Adam trat als Lohnholzschneider auf. „Die sind früher von Haus zu Haus gezogen und haben den Leuten, die Geld hatten, ihr Brennholz gesägt“, berichtete Adam. Dazu warf er eine ratternde Diesel-Band-Säge aus dem Jahre 1926 an. „Das Teil ist eigens für den Zweck gebaut worden. Neben einer Bandsäge für das Schneiden ist auch ein Spalter zum Zerkleinern des Holzes aufgebaut“, sagte Adam während der Vorführung.

 Altköhler Willibald Nagel steht mit dem Köhlernachwuchs auf dem zweiten Kohlemeiler, der anschließend angezündet wird.

Altköhler Willibald Nagel steht mit dem Köhlernachwuchs auf dem zweiten Kohlemeiler, der anschließend angezündet wird.

Foto: B&K/Bonenberger/

Zusätzlich wurden die Marktgänger mit vielen Informationen versorgt. Der Bund Naturschutz Obere Nahe informierte zur Waldpädagogik, der Saarforst über naturnahe Waldwirtschaft. Nach der Runde über den Markt suchten die Besucher dann ihr Plätzchen zum Kaffeetrinken. Die musikalische Unterhaltung auf dem Meilerplatz lieferten die Blasmusiker aus Hirstein. „Alle Sitzbänke draußen und im Zelt sind durchgehend besetzt“, hatte Böhmer beobachtet. Nichts geht mehr, teilte zuvor die Freiluft-Küche mit: Der in der Feuergrube gegarte Köhlerbraten war ausverkauft.

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