Aus der Winterstarre in den Rausch

Holz · Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich die Volleyballerinnen des TV Holz gegen die TG Biberach regelrecht in einen Rausch gespielt. Durch das 3:1 haben sie Relegationsplatz zwei in der 3. Bundesliga gefestigt.

 Der TV Holz (in Grün) war ab dem zweiten Satz kaum mehr zu bremsen – und erzielte einen Punkt nach dem anderen. Foto: Ruppenthal

Der TV Holz (in Grün) war ab dem zweiten Satz kaum mehr zu bremsen – und erzielte einen Punkt nach dem anderen. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Mit einem 3:1-Sieg (21:25, 25:20, 25:18, 25:11) über den Tabellendritten TG Biberach haben die Prowin Volleys TV Holz nicht nur erfolgreich Revanche für die 1:3-Hinspielniederlage genommen. Die Volleyballerinnen haben am Samstag auch ihren zweiten Platz in der 3. Bundesliga gefestigt. Da Spitzenreiter SV Sinsheim mit 3:0 gegen den Vierten TSV Schmiden gewann, setzen sich die beiden Führenden der Liga immer weiter von ihren Verfolgern ab.

Doch Holz fand vor 200 Zuschauern in der vollen Heusweiler Realschulhalle schwer ins Spiel. Aufschläge flogen reihenweise ins Netz oder ins Aus, die Spielerinnen verpatzten Annahmen, verschlugen die Angriffe oder spielten sie zu harmlos aus. Biberach hingegen agierte auf ganz hohem Niveau, war im Block fast nicht zu überwinden, hatte mit der baumlangen Angriffsspielerin Anja Gensch eine Punktebank und holte sich den ersten Satz mit 25:21. "Wir haben zu viele Eigenfehler gemacht, aber dann ging ein Ruck durch die Mannschaft", analysierte die Holzer Mannschaftsführerin Steffi Höwer und ergänzte: "Unsere Trainerin hat die richtige Ansage gemacht."

Trainerin Doris Wandel holte Holz aus der Winterstarre zurück, wechselte Zuspielerin Lisa Riedel für Tina Alles ein und auf einmal lief es. Doch Wandel sagte anschließend: "An der Zuspielerin hat es nicht gelegen. Wir haben ab dem zweiten Satz kompakt gespielt, weniger Fehler gemacht und haben vor allem in der Annahme eine überragende Leistung gezeigt". Die war auch nötig, um die schweren Geschütze der Biberacher Angreiferinnen zu entschärfen. Überragend dabei Michelle Grandinetti, die in der Abwehr nicht mehr zu überwinden war. Außerdem steigerte sich Maike Herrmann, die neben Steffi Höwer die meisten Punkte für Holz machte, in einen Angriffsrausch. War es ihr bestes Spiel bisher? "Das weiß ich nicht, ich kann noch mehr", sagte Herrmann. Auch Svenja Conrad und Charlotte Schröck brachten ab dem zweiten Satz ihre Angriffsschläge durch und mit Maxi Schröck wechselte Wandel mehrfach eine Spielerin ein, die mit ihrer Aufschlagstärke mächtig Druck auf die Gäste ausübte.

Holz holte sich Satz zwei mit 25:20. Noch deutlicher fiel die Überlegenheit im dritten Satz aus, der mit 25:18 an die Gastgeber ging. Im vierten Satz überrollte Holz die Baden-Württembergerinnen mit 25:11 regelrecht. "Biberach hat sich im vierten Satz aufgegeben, dennoch war es insgesamt ein Spiel auf Augenhöhe", sagte Höwer. Und Maike Herrmann meinte: "Das Spiel hatte seinen Namen Spitzenspiel verdient." Sehr zufrieden war Doris Wandel: "Der Sieg hat einen ganz hohen Stellenwert. Abgesehen vom ersten Satz haben wir sehr gut gespielt." Von einer Vorentscheidung im Aufstiegsrennen will sie aber noch nichts wissen: "Jetzt geht es nach Neuwied, die sind auch noch im Rennen um die Relegation. Das wird ein schwerer Gang."

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