Assyrischer Kulturverein stellt sich im Rathaus vor

Saarlouis · Assyrische Christen sind eine religiöse Minderheit im Nahen Osten, im Assyrischen Kulturverein organisieren sich ihre Mitglieder in Saarlouis. Ihre Arbeit und Ziele haben sie jetzt Oberbürgermeister Roland Henz vorgestellt.

 Charli Kanoun (rechts) und Kabriel Bassam stellten OB Roland Henz den Assyrischen Kulturverein in Saarlouis vor. Foto: Stadt/Sascha Schmidt

Charli Kanoun (rechts) und Kabriel Bassam stellten OB Roland Henz den Assyrischen Kulturverein in Saarlouis vor. Foto: Stadt/Sascha Schmidt

Foto: Stadt/Sascha Schmidt

Sie gehören einer christlichen Minderheit aus dem Nahen Osten an, die vor allem in Syrien und dessen Nachbarstaaten beheimatet ist.

Ihre Liturgie feiern sie in Aramäisch, der Sprache von Jesus Christus, das Apostolische Glaubensbekenntnis teilen sie mit den großen christlichen Kirchen und fühlen sich diesen auch eng verbunden: Assyrische Christen. Rund 250 von ihnen haben sich im Assyrischen Kulturverein zusammengeschlossen. Die Mitglieder kommen aus dem ganzen Saarland, der Sitz des Vereins ist Saarlouis.

"Ziel des Vereins ist es, unseren Glauben zu leben und unsere Kultur und Identität zu bewahren", erklärten Charli Kanoun und Kabriel Bassam Oberbürgermeister Roland Henz. Besonders unter dem Bürgerkrieg in Syrien hätten die Christen im Land zu leiden, sagten die Vertreter des Kulturvereins. "Wir unterstützen auch traumatisierte Flüchtlinge aus Syrien", betonte Kanoun, "Durch das Leid in ihrem Land haben sie erhebliche Probleme, häufig werden Familien bei der Flucht getrennt."

Auch der soziale und kulturelle Austausch, über die Grenzen der verschiedenen Konfessionen der Assyrischen Ostkirche hinaus, ist ein Ziel des Vereins. Unterstützt werden sie dabei unter anderem auch durch die katholische Kirche, die ihnen in Saarlouis einen Raum für die Gottesdienste und die Vereinsarbeit zur Verfügung gestellt hat. Traurig, von assyrischen Christen zu hören, wie eine der ältesten Gemeinden der Welt, die Gottesdienste in der Muttersprache Jesu feiert, verfolgt, gequält, vertrieben wird. Die Assyrer klagen nur leise, aber eindringlich: Dass die westliche, christliche Welt sie vergisst in den Kriegen im Nahen Osten. Eine Lobby haben sie nicht. Umso schöner, dass die Assyrer kürzlich in Saarlouis viele Gäste zu einem ihrer Gottesdienste begrüßen konnten. Wenigstens diese leise Solidarität sollten wir öfter zeigen.

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