Helmut Wulz nippt an seinem Wein und vermerkt im Prospekt: "im Abgang leichter Honig-Geschmack". Ein Bild, das man häufig sieht auf dem 17. Weinforum. Über 100 Besucher kamen am Freitag ins Forum der Saarbrücker Zeitung, um etwa 60 Weine von sieben saarländischen Winzern zu probieren. "Es gibt heute selten die Möglichkeit, die gleiche Rebsorte bei verschiedenen Winzern zu probieren und direkt miteinander zu vergleichen", erklärt Wulz, der zum wiederholten Mal Gast ist. An jeder Ecke wird fachkundig das Glas geschwenkt, die Farbe des Weins begutachtet oder direkt mit den Winzern über die Qualität diskutiert. "Zunächst waren wir skeptisch, was den 2013er angeht", gesteht Helmut Herber, Präsident des Saarländischen Winzerverbandes. Doch hätten sich die Weine der saarländischen Obermosel noch wunderbar entwickelt. Keine Selbstverständlichkeit angesichts eines lang anhaltenden Winters und der ständigen Niederschläge während der Lese. Um im Schnitt bis zu 15 Prozent sei deswegen der Ertrag eingebrochen, weswegen die Winzer die Preise leicht anheben mussten. Doch habe der neue Jahrgang Charakter: "Der 2013er ist frisch und fruchtig, hat nicht zu viel Alkohol und zeichnet sich durch Mineralität aus", so Herber.

Die große Zahl der regelmäßigen Besucher bestätige den Erfolg des Weinforums, sagte SZ-Chefredakteur Peter Stefan Herbst. "Die Saarbrücker Zeitung ist sehr dankbar, dass wir diese Veranstaltung mit den saarländischen Winzern durchführen dürfen." Die Hälfte des Eintrittspreises von zehn Euro kommt der SZ-Aktion "Hilf mit!" zugute.

Einer der jüngeren Besucher ist der 29 Jahre alte Philippe Banek. "Es ist alles noch sehr jung. Man muss abwarten, wie sich das entwickelt", so sein Urteil. Für Weinkönigin Lisa Petgen (20) ist klar, dass auch bei jüngeren Leuten Wein beliebt ist. "Gerade die Burgunder sind sehr gefragt, es sind leichte Weine, säurearm und zu jedem Gang zu genießen", findet sie.

Bei den Saarländern allgemein sei zu beobachten, dass sie verstärkt auch saarländische Weine konsumieren, sagt Thomas Schmitt vom Weingut Schmitt-Weber: "In den letzten Jahrzehnten haben wir unser Niveau kontinuierlich verbessert und wir brauchen unseren Wein nicht vor der Konkurrenz zu verstecken."

Erstmals waren auch Schülerinnen des Perler Schengen-Lyzeums mit ihrer Lehrein Linda Zehren auf dem Weinforum vertreten. Sie verkauften selbst gestaltete Vasen und Windlichter aus recycelten Weinflaschen.

Für den 2014er Jahrgang Prognosen abzugeben, sei es noch zu früh, meint Herber: "Ein milder Winter und ein frühes Frühjahr und somit eine lange Vegetationszeit tut den Trauben gut." Doch fürchten die Weinbauern einen späten Frost, der die schon recht weit gediehenen Reben zerstören könnte. Vom Unwetter, das am Ostermontag im Raum Konz große Schäden angerichtet hat, seien jedoch alle Winzer im Saarland verschont geblieben.

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Auf einen BlickGelegenheit, die saarländischen Jungweine zu probieren gibt es auch an diesem Wochenende. Am Samstag von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag, von 11 bis 18 Uhr findet der traditionelle Proufdach im Schengen-Lyzeum in Perl statt. Der Eintritt beträgt zehn Euro.Bis Oktober öffnen die Winzer im Rahmen des Saarländischen Weinsommers abwechselnd ihre Probierstuben. Höhepunkte sind das Obermoselweinfest am letzten Augustwochenende in Nennig und das Wein- und Kellerfest Ende Oktober in Perl. uklsaarlaendischer-weinsommer.de