Frauenfußball Niederkirchen peilt die Regionalliga an

St. Wendel · Vier Frauenfußball-Teams aus dem St. Wendeler Land spielen in der höchsten saarländischen Liga. Im dritten und letzten Teil der Serie über den Frauenfußball beleuchten wir die Ziele dieser Mannschaften.

 Niederkirchen (blau) gegen Namborn-Steinberg-Deckenhardt-Walhausen (rot): Janina Klee (links) im Duell mit Gegenspielerin Janine Oswald.

Niederkirchen (blau) gegen Namborn-Steinberg-Deckenhardt-Walhausen (rot): Janina Klee (links) im Duell mit Gegenspielerin Janine Oswald.

Foto: B&K/Kathrin Klos

„Die Verbandsliga ist eigentlich fest in St. Wendeler Hand“, sagt Holger Marx lachend. Marx ist Trainer der Verbandsliga-Fußballerinnen des 1. FC Niederkirchen. Gleich vier von zwölf Teams der höchsten rein saarländischen Frauenfußball-Liga kommen aus unserem Landkreis. In der vergangenen Saison waren es sogar fünf. Doch der FC Niederlinxweiler musste am Saisonende absteigen und spielt künftig in der Landesliga.

Bestes Kreis-Team in der Verbandsliga war vergangene Runde Niederkirchen als Tabellenvierter. In der am 20. August beginnenden neuen Runde soll es für die Schwarz-Weißen aber noch ein Stückchen weiter nach vorne gehen. „Unser Ziel ist Platz eins bis drei“, erklärt Marx. Als Hauptkonkurrenten um die vorderen Plätze hat er Regionalliga-Absteiger SG Parr Medelsheim und die Regionalliga-Reserve des SV Dirmingen auf dem Zettel.

Damit Niederkirchen sein ehrgeiziges Ziel erreicht, dafür wurde in den vergangenen Wochen einiges getan. Satte elf Neuzugänge gab es im Sommer, gleich eine ganze Reihe von Spielerinnen wie Melanie Jung, Lea Decker, Lea Schütz oder Sophie Staudter kamen vom B-Junioren-Regionalligisten FFG Homburg. Die jungen Talente sollen sich in Niederkirchen weiter entwickeln und die Qualität im Kader erhöhen.

Das ist aber noch nicht alles. Weitere Maßnahmen um das Team zu verbessern wurden ergriffen: „Wir haben beispielsweise seit einigen Wochen mit Anja Block eine Athletik-Trainerin, die uns die gesamte Saison über begleitet“, berichtet Marx. Mit Christian Schmitt gibt es in Niederkirchen zudem einen Torwart-Trainer. Vom erweiterten Trainer-Team erhofft sich Marx, dass seine Mädels einen weiteren Schritt nach vorne machen.

Denn mittelfristig hat der Übungsleiter Großes vor: „Wir wollen in den nächsten Jahren irgendwann einmal in die Regionalliga“, verrät er. Die ist die dritthöchste Liga in Deutschland – ein Frauen-Team aus dem Landkreis St. Wendel war dort in den vergangenen Jahren noch nie vertreten.

Im ersten Spiel der Saison 17/18 wartet auf Niederkirchen ein Derby bei der SG Bostalsee. Dort geht Trainer Marc Klee in seine zweite Saison als Trainer. „Ich war eigentlich im Sommer 2016 nur als Interimslösung vorgesehen. Aber die Arbeit macht mir riesigen Spaß. Deshalb habe ich mich entschieden weiter zu machen“, berichtet der 31-Jährige.

Sportlich möchte er mit seinem Team nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen. Vergangene Saison schaffte die SG den Ligaverbleib als Tabellenzehnter. „Das Minimalziel ist der Klassenverbleib“, sagt Klee. „Aber unser Kader ist größer geworden, wir hoffen deshalb nun im Mittelfeld zu landen.“

Mit Amy Sigg, Isabelle Veit und Celine Weber kann Klee in dieser Saison drei Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs neu beim Frauen-Team begrüßen. Zudem wurden mit Laura Krämer (FC Brücken) und Hanna Schäfer (FV Eppelborn) zwei weitere neue Spielerinnen geholt.

Während die SG Bostalsee ihren Kader vergrößern konnte, ist dies dem SV Bliesen nicht gelungen. Im Gegenteil: „Wir haben sieben bis acht Abgänge von Stammspielerinnen“, berichtet Bliesens neuer Trainer Stefan Warschburger stöhnend. Denen stehen nur drei Neuzugänge gegenüber. Bliesen wurde in der vergangenen Runde Vorletzter, was gerade noch zum Ligaverbleib reichte.

Betrachtet man diese Tatsache und die Abgänge wird es für den Club in der neuen wohl extrem schwer nicht abzusteigen. Das weiß auch Warschburger: „Wir sind leider an einem kleinen Tiefpunkt“, sagt er. „Aber es gibt einen Kern von Spielerinnen, die unbedingt bei uns bleiben wollten und mit denen versuchen wir die Klasse zu halten.“

Frei von solchen Sorgen ist die SG Namborn-Steinberg/Deckenhardt-Walhausen. „Unser Kader ist wieder größer geworden“, freut sich Abteilungsleiterin des Tabellenfünften der vergangenen Runde, Katinka Krämer. Dafür ist auch sie selbst mitverantwortlich: Denn Krämer ist nach einer Babypause ebenso wieder in die Mannschaft zurückgekehrt wie Teamkollegin Sarah Schwarzkopf. Schon in der Winterpause der Vorsaison konnte die SG Namborn mit Torfrau Franziska Neu vom 1. FC Riegelsberg eine Spielerin mit Regionalliga-Erfahrung an Land ziehen. Deshalb geht Namborn-Steinberg/Deckenhardt-Walhausen auch mit viel Selbstvertrauen in die neue Runde. „Wir wollen unter die ersten Fünf“, sagt Krämer.

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