Sportverein Torstangen wurden im Wald gehauen

Namborn · Der SV Namborn feiert während der Kirmes am Sonntag, 19. August, sein 90-jähriges Bestehen.

 Schon bald nach dem Krieg wieder vorne dabei: Die Junioren des Sportvereins Namborn erragen in der Saison 1952/53 ungeschlagen die Meisterschaft in ihrer Klasse und wurden anschließend Kreismeister.

Schon bald nach dem Krieg wieder vorne dabei: Die Junioren des Sportvereins Namborn erragen in der Saison 1952/53 ungeschlagen die Meisterschaft in ihrer Klasse und wurden anschließend Kreismeister.

Foto: Oswin Sesterheim/Verein

Nach dem SV Furschweiler und dem SV Hofeld feiert mit dem SV Namborn binnen weniger Wochen der dritte Verein in der Gemeinde Namborn seinen 90. Geburtstag. Die Feier findet während  der Namborner Kirmes am Sonntag, 19. August, statt. Die Schirmherrschaft hat der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) übernommen.

Blick zurück: Im Juli 1928 gründeten 35 junge Männer den FC Namborn, der später in SV Rot Weiß Namborn umgetauft wurde. Den Vorsitz führte August Nix. Die ersten Gehversuche auf dem Fußballparkett machte der Verein auf dem „Gehren“. Am 30. September 1928 wurde das erste Fußballspiel in der Geschichte des Vereins ausgetragen. Um die Leute darauf aufmerksam zu machen, ging es mit Musik zum „Gehren“. Die Torstangen wurden im angrenzenden Wald gehauen und aufgestellt. Die erste Mannschaftsaufstellung des SV Namborn: Karl Veit (Tor), August Weber, Peter Seiler, Johann Lahm, Alois Born, Wendel Massing, Alfred Naumann, Jakob Henkes, Jakob Paulus, Josef Seiler und Alois Kaub.

Pfingsten 1929 wurde der Sportplatz auf dem „Gehren“ offiziell mit dem Spiel gegen die Sportfreunde Güdesweiler eingeweiht. Dazu wurde zum ersten Mal eine Jugendmannschaft genannt. 1932 errang der junge Verein seine erste Meisterschaft in der damaligen B-Klasse und stieg in die A-Klasse auf.  An Geld mangelte es an allen Ecken und Kanten. Wenn die finanziellen Nöte am größten waren, wurde der Trainer für einen Monat beurlaubt. Im Amt des Vorsitzenden wechselten sich die Mitbegründer Franz Naumann, Martin Schwarz, Nikolaus Klees, Peter Seiler und Heinrich Nix ab.

1935 meisterten Friedrich Johann („Harry“) und Rudolf Platte eine Vereinskrise. Es gelang sogar, je eine zweite aktive Mannschaft und Jugendmannschaft aufs Spielfeld zu schicken. Große Anstrengungen waren notwendig, um während des Zweiten Weltkrieges mit dem eigenen Nachwuchs und Gastspielern den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. 1942 wurden die Namborner Mannschaft „Kriegsmeister“. 1944 kam der Spielbetrieb zum Erliegen. Der Namborner Verein lag zu dieser Zeit an der Spitze der damaligen Einheitsklasse. 1946 wurde der Verein mit dem Vorsitzenden Josef Kollmann wieder aktiv. 1949, bei einer Heimatwoche des FC St. Wendel, kam der SV Namborn zu einem großen Erfolg. Er blieb in sieben Spielen ungeschlagen und gewann den begehrten Silberpokal.

Erstmals nach dem Krieg im Jahre 1950 wurde eine Schüler- und Jugendmannschaft für den Spielbetrieb angemeldet. Bis in die 70er- Jahre stellte der SV Namborn Jugendmannschaften in allen Altersklassen. Seitdem geht es nur noch in Spielgemeinschaften. 1955/1956 stieg die Mannschaft in die Kreisliga 1 auf. 1975 wurde zum ersten Mal das Turnier „Unser Dorf spielt Fußball“ ausgetragen und 1976 der zum ersten Mal ausgespielte Gemeindepokal mit einem 3:2-Sieg im Finale gegen Baltersweiler gewonnen. Der Arbeitsdienst baute den Sportplatz auf dem Rotenberg  während des Krieges. Der 1963  entstandene Hartplatz wurde 2001/2002 zu einem Naturrasenplatz umgebaut und ein Bolzplatz errichtet. Dazu leisteten freiwillige Helfer mehr als  5000 Arbeitsstunden. In der Saison 1997/1998 stieg der SV Namborn unter Trainer Peter Roob in die Bezirksliga Nord auf als bisher höchste Klasse und postwendend wieder ab.

Seit 1989 gibt es im Verein eine  Kampfsportabteilung. Der SV bietet außerdem die Sparten Aerobic und Frauenturnen. Die Abteilung Tischtennis wurde 1948 zum ersten Mal aktiv und wechselte später geschlossen zum damaligen FC Mauschbach. Seit 2015 besteht eine Spielgemeinschaft mit dem SV Steinberg-Deckenhardt/FC Walhausen, die der Bezirksliga St. Wendel angehört. Die 1959 gegründete AH-Abteilung des SV Namborn beschloss im vergangenen Jahr, der aktiven Mannschaft zu folgen und sich ebenfalls der SG anzuschließen. Weitere Vorsitzende beim SV Namborn waren Friedrich Johann, Rudolf Platte, Hans Gutmann, Helmut Klees, Arnold Dieringer, Alois Scheer, Erich Loch, Richard Jankowicz, Adalbert Massing, Manfred Erfurt, Friedrich Fuchs, Theo Scherag, Hans Schardt, Kurt Sartorius, Rüdiger Sims, Reinhold Loch, Rainer Lorenz, Reiner Klein, Rolf Alles, Michael Schilly, Jörg Wagner und Patrik Färber. Seit 2014 steht Hans-Joachim Litz an der Spitze des mit über 300 Mitgliedern stärksten Ortsvereins von Namborn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort