Auszeichnung Mülldetektive haben richtigen Riecher

Hirstein · Hirsteiner Kita-Kinder und ihre Erzieherinnen sind Landessieger im bundesweiten Forschergeist-Wettbewerb.

 Die Hirsteiner Mülldetektive haben mit ihrem Projekt den Forschergeist-Landeswettbewerb gewonnen.

Die Hirsteiner Mülldetektive haben mit ihrem Projekt den Forschergeist-Landeswettbewerb gewonnen.

Foto: Frank Faber

„Wohin bringen die Müllmänner unseren Abfall?“ „Was passiert eigentlich im Pfandautomaten“, wollten die Kinder der kommunalen Kindertagesstätte „Regenbogenland“ Hirstein wissen. Ihre Erzieherinnen Christa Becker und Bärbel Berwian griffen die Fragen auf und entwickelten daraus das  Forschungsprojekt „Ab in die Tonne? Wir sind die Mülldetektive“. Ein Beispiel für gute Bildungsarbeit mit kleinen Kindern befand die Jury des Kindergartenwettbewerbs „Forschergeist“ und kürte die Kita zum Landessieger.

651 Kitas aus ganz Deutschland, darunter zwölf Saar-Kindergärten, haben am bundesweiten Kita-Wettbewerb der Deutsche Telekom Stiftung und der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ teilgenommen. „Die Kinder sind selbst darauf gekommen, dass der Müll überläuft und sortiert werden müsste“, berichtet Erzieherin Bärbel Berwian, worauf die Kita eine Bewerbung für den Wettbewerb „Forschergeist“ einreichte. Die Kinder hätten sich über den überquellenden Abfalleimer in ihrer Einrichtung gewundert, ergänzte Erzieherin Christa Becker.

Und das warf Fragen auf. „Wohin sollen wir den Müll werfen, der nicht mehr in den Abfalleimer passt?“, fragten die Kinder nach. Überhaupt, was kommt in welche Tonne, und warum wird der Müll sortiert? Das musste ebenfalls geklärt werden.

Eine Alltagssituation gab den Anstoß zu einem umfassenden Projekt rund um den Müll, bei dem die Kinder mit den Erzieherinnen Aspekte von Entsorgung und Recycling untersuchten. „Von September bis Dezember haben wir uns mit der Projektgruppe zwei- bis dreimal wöchentlich mit dem Thema beschäftigt“, erklärt Erzieherin Becker. Sie stellten zudem eigenes Papier aus Altpapier her, entdeckten was in einem Pfandautomaten passiert, besuchten den Wolfersweiler Wertstoffhof und erfuhren, wie man Müll recyceln und sogar daraus Strom gewinnen kann. „Aus weggeworfenen Gegenständen haben wir noch Musikinstrumente gebastelt“, sagt Berwian.

Im März bimmelte dann das Telefon in der Kita. „Als wir erfahren haben, dass wir Landessieger beim Wettbewerb geworden sind, hat hier alles auf dem Kopf gestanden. Das war eine Riesenüberraschung für uns“, schildert Berwian. Der Juryvorsitzende Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Deutsche Telekom Stiftung, gratulierte der Hirsteiner Kita für ihre gelungene Bildungsarbeit und resümiert, warum das Projekt im Saarland überzeugte: „Ein kreatives Projekt zur Nachhaltigkeit, das gut strukturiert ablief und das heißt, Kinder und Erzieher gestalteten ihre Lernprozesse gemeinsam. Anhand einzelner Aspekte konnten sich die Kinder viel neues Wissen erarbeiten“.

Obendrauf hat sich die Wettbewerbsteilnahme so was von ausgezahlt. Die Kita erhält ein Preisgeld in Höhe von 2000 Euro zur Förderung der Qualität der mathematischen, informatischen, naturwissenschaftlichen oder technischen Bildungsarbeit.

Als Landessieger hat die kommunale Kindertagesstätte „Regenbogenland“ aus Hirstein noch zusätzlich die Chance, einer von fünf Bundessiegern des Wettbewerbs zu werden, die am 6. Juni 2018 in Berlin bekannt gegeben und geehrt werden. Jeder Bundessieger wird mit einem Betrag in Höhe von 3000 Euro prämiert.

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