Fastnacht Narren tanzen durch den Wilden Westen

Gehweiler · Die Karnevalisten von Alleh Hopp Gehweiler ließen es im Wilden Westen so richtig krachen.

 Flotte Tänze zeigte die Präsidentengarde auf der Prunksitzung des Karnevalsvereins Alleh Hopp Gehweiler.

Flotte Tänze zeigte die Präsidentengarde auf der Prunksitzung des Karnevalsvereins Alleh Hopp Gehweiler.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Die Mischung macht bekanntlich den Unterschied. Und diese stimmt bei den Prunksitzungen des Karnevalsvereins Alleh Hopp Gehweiler. Nach Cäsar und Kleopatra im vergangen Jahr ließ der Verein es jetzt mit „Wilder Westen“ so richtig krachen. Cowboys, Indianer, Ladys, Revolverhelden und Sheriffs verwandelten mit tollen Tänzen in faszinierenden Kostümen die Bühne in den Wilden Westen, zündeten Büttenrede, spielten lustige Sketche. Die proppenvolle Bürgerhaus-Ranch war ein Zentrum der Narretei.

Die Narrenschar war begeistert und donnerte Raketen bis zur Stufe sechs gegen den Narrenhimmel. „Daran hätten bestimmt auch Winnetou und Old Shatterhand ihre Freude gehabt“, meinte schmunzelnd eine Besucherin aus Asweiler. „Der Aufwand hat sich wieder gelohnt. Wir hatten bei den beiden Sitzungen ein volles Haus. Dabei ist es nicht leicht als kleiner Verein in einem kleinen Ort wie Gehweiler eine solche Veranstaltung zu stemmen. Die Mischung zwischen jung und alt, neue Ideen und eine starke Gemeinschaft machen es möglich“, sagte die Vorsitzende des Vereins, Sabrina Greif, gegenüber der Saarbrücker Zeitung. Die Proklamation des Heroldes Lukas Bernard: „Zum Karneval in unserem Land, da sind wir außer Rand und Band. Da sind wir lustig und fidel, egal ob mit oder ohne Öl.“

Die Sitzungspräsidenten und Oberhäuptlinge Henning Fries und Andreas Gerhart kamen mit der Postkutsche zum Eichbach-River, stellten das närrische chaotische Geweiler Kabinett vor, führten durch den Abend und spielten sich mit amüsanten Dialogen die Bälle zu. Häuptling Silberauge (Oskar Gisch) hatte als Türsteher das Spektakel fest im Blick.

Ein Trumpf des Gehweiler Karnevalsvereins sind die Garden. Die Minigarde machte den Anfang und wirbelte zu der Musik „Komm, hol das Lasso raus“ mit Elan über die Bühne. Die Jüngsten in diesem Bonanza-Kreis waren Lina Randel, drei Jahre, Mila Greif und Sophia Joseph, beide vier Jahre alt.

Die Präsidentengarde tanzte nach den Melodien des Filmes „Schuh des Manitus“. Eisbrecher in der Bütt waren Martinus Kunz und Ida Nilius. Als Mutter und Tochter plauderten sie am Bügelbrett in lustiger und spaßiger Weise über das „bisschen Haushalt, Arbeit und Kinder“. Als Fußballstar bei verschiedenen Bundesligisten hatte Helmut Gisch einiges zu erzählen. Sagte der Trainer zu mir: „Helmi, wenn du den Elfmeter dort hin schießt, wo deine Füße hingucke, dann müssen wir das Tor in die Ecke stellen“. Allerlei Unsinn vom Stapel ließ Tim Greif als Cowboy auf der Jobsuche. Spaßig und witzig war auch das Duschen der Männer und Frauen nach der bekannten Melodie „Die Wanne ist voll“. Es war ein Pantomimenspiel, bei dem die beiden Geschlechter ganz verschieden ihren Körper pflegten.

Die „The Brave ones“ zeigten gekonnt einen Line-Dance. Anschließend fegte das Showballet über die Bühne. Die frisch gekürten vier Gehweiler Olympiasieger im Synchron-Schwimmen (Fabian Rosar, Marvin Bernard, Günter Jakobs und Benni Brust) waren außer Rand und Band und rockten mit ihrer Akrobatik die Bühne. Das Tanzpaar Anna Böning und Marvin Geisenhainer sprühte vor Temperament während ihrer meisterhaften Vorstellung mit Überschlag und Spagat zum Abschluss. Für die beiden 23-Jährigen gab es keine Atempause, schließlich wirkten sie auch in den anderen Tanzgruppen mit. Hinter den Kölner Clowns versteckten sich die Sahneschnittchen, eine Formation aus Baltersweiler, die sich nach bekannten rheinischen Stimmungsliedern die Lust von der Seele tanzten.

Henning Fries ist eine Fastnachts-Ikone. Diesmal berichtete er als Frau Feierdach über die lustige Verwechslung mit einem Strumpfanzieher und einer Sex-Hotline. Andreas Gerhart kam als Vogelhändler: „Das sag ich freudig und ganz forsch. Am liebste mag ich den Klapperstorch. Das sag ich ganz salopp, auch wir brauchen Nachwuchs, Alleh Hopp.“

Das Männerballett setzte mit Evolutin of dance, Tänze aus verschiedenen Jahrzehnten, einen weiteren Farbtupfer in dem vierstündigen Programm. Zu der Musik Country Roads hatten sich alle Akteure nochmals auf der Bühne versammelt und wurden mit einem Riesenbeifall verabschiedet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort