Grinsender Ganove zündet Geldautomaten an

Eisweiler · Schon wieder hat sich ein Automatenknacker ans Werk gemacht. Darum helle Aufregung am Montagmorgen im Namborner Ortsteil Eisweiler: Im Einkaufspark Allerburg hatte er einen EC-Automaten unbrauchbar gemacht, stellte sich dabei indes äußerst dilettantisch an.

 Außer Betrieb: Der freistehende Geldautomat war Anschlagsort. Rußgeschwärzt der Sockel und der Geldschlitz. Fotos: B&K (2)/Pol (1)

Außer Betrieb: Der freistehende Geldautomat war Anschlagsort. Rußgeschwärzt der Sockel und der Geldschlitz. Fotos: B&K (2)/Pol (1)

 Am Vormittag nach der Tat: Brandspuren, Absperrband und ein Hinweis für die Kunden.

Am Vormittag nach der Tat: Brandspuren, Absperrband und ein Hinweis für die Kunden.

 Mit dieser Maske trat der Täter vor den Geldautomaten – und die Überwachungskamera.

Mit dieser Maske trat der Täter vor den Geldautomaten – und die Überwachungskamera.

"Da brennt ein Geldautomat!" Eine im ersten Augenblick eher seltsam anmutende Meldung. Denn wie kann ein Stahlkoloss brennen? Doch in der Nacht auf Montag hat diese Nachricht Feuerwehr und Polizei aufgeschreckt. Wie Stephan Laßotta vom Saarbrücker Landespolizeipräsidium berichtet, hatte sich ein Unbekannter am Bankomaten der St. Wendeler Kreissparkasse in Namborn-Eisweiler zu schaffen gemacht. Er versuchte offensichtlich, an Bares zu gelangen, scheiterte aber kläglich. Ein Zeuge meldete den flammenden Automaten um 4.30 Uhr der zentralen Leitstelle in Saarbrücken.

Was bekamen die Ermittler bislang über diesen neuerlichen Fall heraus? Gegen vier Uhr soll ein Mann mit seinem Wagen am Tatort vorgefahren sein und dann zuerst das Umfeld des freistehenden Geldautomaten inspiziert haben. Das berichteten Beobachter. Er betrachtete die Maschine, was die Überwachungskamera filmte. Davon unbeirrt, griff er nun nach einer Flüssigkeit, die er mitgebracht hatte, und kippte sie unter anderem in den Geldausgabeschlitz. Er entzündete sie. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass der Mann so den Automaten in die Luft jagen wollte, um ans Geld zu gelangen.

Dies ging allerdings schief. Zwar brannte die Substanz, doch mehr erzielte er dadurch nicht. Der Schaden ist indes immens. Nach Polizeiangaben beträgt er zig 1000 Euro.

Den genaue Summe ist auch der Sparkasse selbst noch nicht klar, wie Frank Schön am Nachmittag sagt. Der Direktionsleiter: "Das können wir jetzt noch nicht sagen. Wir wissen auch nicht, ob der Automat zu reparieren ist oder ausgetauscht werden muss." Zurzeit ist die freistehende Anlage von der Polizei abgeriegelt. Wie lang das dauert, ergebe sich aus der Ermittlungslage.

Während es der erste Anschlag auf einen Geldautomaten "in dieser Dimension" für die Sparkasse im St. Wendeler Land ist, geht das Dezernat für Eigentumsdelikte beim Landespolizeipräsidium seit 2014 inklusive dem jetzigen Zwischenfall landesweit fünf Fällen nach. Wie Pressesprecher Laßotta informiert, habe es sich bei den übrigen um Taten in Grenznähe zu Frankreich gehandelt. Ermittler nahmen im November zwei Verdächtige fest. Zurzeit prüfen Beamte, ob Zusammenhänge zwischen den Fällen von 2014 und dem neuerlichen bestehen. Zum Namborner Täter: Um nicht erkannt zu werden, trug er eine lachende Gesichtsmaske. Er war mit einer gelben Stoffjacke mit Reißverschluss und Kapuze bekleidet. Aufdruck: "Super Speed, 62, Engine".

Zeugenhinweise: Kriminaldauerdienst, Telefon (06 81) 9 62 21 33.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort