Lesestoff 5 x 100: Auch die Gemeinde Namborn ist dabei

Namborn · 500 Jahre Geschichte von fünf Gemeinden in jeweils einem Flyer zusammenfassen – das wollen die „Lokalen Erzählungen“.

 Werner Feldkamp (von links), Bürgermeister Sascha Hilpüsch, Günter Scholl, Claudia Schmid, Gerold Hoffmann, Hans-Werner Jungbluth und Landrat Udo Recktenwald (von links) präsentierten den Flyer „Lokale Erzählungen – 5 x 100“ der Gemeinde Namborn.

Werner Feldkamp (von links), Bürgermeister Sascha Hilpüsch, Günter Scholl, Claudia Schmid, Gerold Hoffmann, Hans-Werner Jungbluth und Landrat Udo Recktenwald (von links) präsentierten den Flyer „Lokale Erzählungen – 5 x 100“ der Gemeinde Namborn.

Foto: Ralf Mohr

Von 1500 bis heute. So könnte man das Motto der Reihe „Lokale Erzählungen – 5 x 100“ überschreiben, die in Form eines Flyers geschichtliche Zusammenhänge vor der lokalen, heimatlichen Kulisse transparent machen soll. Wurde im vergangenen Jahr bereits der Flyer für die Gemeinde Tholey vorgestellt, so wurde jetzt die Ausgabe für Namborn präsentiert.

Inhaltlich beleuchtet der Flyer die lokale Geschichte der heutigen Gemeinde Namborn von der Zeit der Reformation ab 1517 und der damit einhergehenden Konfessionsspaltung, bei der Hirstein und das halbe Dorf Gehweiler protestantisch werden. Weiter geht es mit den Hexenverfolgungen und Einkerkerungen auf der Liebenburg, der Zerstörung der Burg im Dreißigjährigen Krieg und dem finalen Schliff der Anlage  unter Ludwig dem XIV.

Erzählt wird vom Schicksal der Gemeinde während der Französischen Revolution, auch der Wiener Kongresses 1814 ist Thema, ebenso die Namborner Krawalle nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Dabei ging es 1874 um Streitigkeiten wegen eines Pfarrers, die in einem Protestmarsch nach St. Wendel und in einem dort eskalierenden Tumult endeten. Erster und Zweiter  Weltkrieg finden in der Erzählung ebenso ihren Niederschlag wie die Gemeindegebietsreform und die Europäische Union.

Doch zunächst zu den Anfängen: Der Landkreis St. Wendel hat 2016 als Teil des Leader-Programms das Projekt „Lokale Erzählungen St. Wendeler Land – 5 x 100“ begonnen. Angelehnt an die „Erzählung Europa – 5 x 500“, wird bei den „Lokalen Erzählungen St. Wendeler Land – 5 x 100“ die Neuzeit, also die vergangenen 500 Jahre, jeder Gemeinde in 100-Jahre-Schritte unterteilt. Besondere regionale Ereignisse, Landmarken und Persönlichkeiten sowie überregionale Entwicklungen sind dargestellt.

Diesem Prinzip folgend werden Flyer erstellt, die einen ersten, leicht zugänglichen Einblick in die reichhaltige Vergangenheit der Gemeinden unseres Landkreises bieten. Sie klären über die wichtigsten geschichtlichen Entwicklungen in unserer Heimat auf und wollen zur Beschäftigung mit der regionalen Historie anregen. Nach einer grundsätzlichen Abstimmung mit den Bürgermeistern haben lokale Arbeitsgruppen in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsgruppe, in der auch Historiker vertreten sind, Informationen zusammengetragen und die Flyer erarbeitet.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Sascha Hilpüsch (SPD) erklärte Landrat Udo Recktenwald (CDU), dass das Wissen um die eigene regionale Geschichte und die regionale Identität in einem unmittelbaren Zusammenhang stünden und das Bewusstsein für die kulturhistorischen Besonderheiten des St. Wendeler Landes stärken würden. Mit dem Flyer soll ein einfacher und niederschwelliger Zugang zur Geschichte geschaffen werden. Lokale Spezifikationen in der jeweiligen Gemeinde im Hinblick auf die überregional relevanten geschichtlichen Ereignisse dazu zu nutzen, um Geschichte zu personifizieren, sie erlebbar und greifbar zu machen, dies sei ein Effekt, den die Lokalen Erzählungen umzusetzen versuchen.

 So sieht das Deckblatt des Flyers „5 x 100 Namborn“ aus.

So sieht das Deckblatt des Flyers „5 x 100 Namborn“ aus.

Foto: Cover-Foto: Ralf Mohr

Dies betonte auch der Ehrenvorsitzende der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (KuLanI), Werner Feldkamp, der im Anschluss die Entstehung des Flyers, die Zielsetzung und Umsetzung durch Christoph M. Frisch, der für die Gestaltung des Druckwerks verantwortlich zeichnet, erläuterte. In der Gemeinde Namborn haben die Heimatkundler Claudia Schmid vom Verein für Heimatkunde Eisweiler/Pinsweiler, Günter Scholl und Gerold Hoffmann vom Heimat- und Verkehrsverein Namborn und Hans-Werner Jungbluth von den Heimatfreunden Gehweiler an dem Projekt maßgeblich mitgearbeitet.

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