Untreue-Verdacht gegen Rathaus-Chef: CDU verlangt Sondersitzung des Gemeinderates

Marpingen · Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Marpingens Bürgermeister Werner Laub (SPD) rufen nun auch die CDU-Gemeinderatsfraktion auf den Plan. Wie deren Fraktionschef Peter Keßler ankündigt, beantragt seine Partei eine Sondersitzung des Gemeinderates. Einziges Anliegen: „Ausführlicher Bericht des Bürgermeisters zur Gesamtthematik ‚Darlehensgewährung der Gemeinde Marpingen in Höhe von 60 000 Euro an den Saarländischen Schullandheimverein'“.

So heißt es in dem Schreiben, das Keßler Montagabend ans Rathaus schickte. Indes war Volker Weber davon auf SZ-Anfrage offiziell noch nichts bekannt. Der SPD-Politiker vertritt als Erster Beigeordneter den Rathauschef, der seit Bekanntwerden der Untreue-Ermittlungen gegen ihn Mitte dieses Monats seine Amtsgeschäfte ruhen lässt. Der Verwaltungsmann, seit 25 Jahren im Amt, wird verdächtigt, einem Verein eine gemeindlichen Zuschuss ohne Ratsbeschluss gewährt zu haben. Diesem Verein steht er selbst vor. Ermittler durchsuchten das Rathaus und seine Privatwohnung. CDU-Fraktionsmann Keßler fordert darüber nun Aufschluss, ob es einen Ratsbeschluss über diese Summe gab. Ihm sei indes nichts bekannt davon. "Außerdem habe ich bislang nur aus der Zeitung Details erfahren", sagte er am Abend. Jetzt müsse die Verwaltung für Klarheit sorgen. Bürgermeister-Stellvertreter Weber verwies auf das laufende Verfahren, das auch eine gewissen Verschwiegenheit wegen der laufenden Ermittlungen voraussetze. Sollte es dennoch zu einer Sondersitzung des Gemeinderats kommen, sei noch nicht klar, ob dann auch öffentlich getagt werde. Das aber verlangt in einem ersten Schritt die CDU .

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