Staatsanwalt ermittelt gegen Marpinger Ex-Beigeordneten Neis

Marpingen · Neben Marpingens Bürgermeister Werner Laub (SPD) sieht sich auch dessen Ex-Stellvertreter Alfred Neis (SPD) mit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konfrontiert. Hintergrund ist ein Darlehen aus der Gemeindekasse.

. Die Staatsanwaltschaft hat die Untreue-Ermittlungen im Zusammenhang mit einer Finanzspritze aus der Marpinger Gemeindekasse für den Schullandheimverein "Biberburg" ausgeweitet. Pressesprecher Christoph Rebmann bestätigte auf Anfrage, dass sich das Verfahren jetzt neben Bürgermeister Werner Laub (SPD ) auch "gegen eine weitere Person" richte. Dass es sich dabei um den ehemaligen ersten Beigeordneten Alfred Neis (SPD ) handelt, wollte er nicht bestätigen. Neis selbst sagte gegenüber der SZ, er wisse seit Mitte Dezember von Ermittlungen gegen seine Person. Er habe einen Anwalt eingeschaltet.

Hintergrund ist die Vergabe eines Darlehens über 60 000 Euro aus der Kasse der hoch verschuldeten Gemeinde an den Schullandheimverein, dessen Vorsitzender Laub ist. Der Gemeinderat war darüber offenbar nicht informiert. Laub unterschrieb den Darlehensvertrag für den Verein, sein damaliger Stellvertreter Neis für die Gemeinde. Laub soll dann eine Mitarbeiterin, die ehrenamtlich Schatzmeisterin des Vereins ist, angewiesen haben, das Geld auszuzahlen. Neis erklärte: "Ich sehe das relativ gelassen. Weder der Gemeinde noch dem Verein ist ein Schaden entstanden." Demnach könne von Untreue keine Rede sein. Laub meinte: "Aus meiner Sicht gibt es nichts Neues."

Die Strafanzeige eines Ex-Amtsleiters im Marpinger Rathaus hat die Ermittlungen ausgelöst. Pressestaatsanwalt Rebmann bestätigte, dass auch vermeintliche Unregelmäßigkeiten bei der von der gemeindeeigenen Bauwirtschaftsgesellschaft Marpingen betriebenen Hallengastronomie angezeigt wurden.

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