Schüler sichern mit Schulbrot-Verkauf die Bildung im Kongo

Marpingen · (red) "Notre situation cette année est très précaire" (Unsere Situation ist dieses Jahr sehr unsicher). Mit diesen Worten beginnt der Brief Roger Mumbere Mahambas, der Anfang Juni in Marpingen ankam. Mumbere Muhamba ist Organisationsleiter des Institut N'Doluma, des schulischen Partners der Marpinger Gemeinschaftsschule in der Demokratischen Republik Kongo.

 Stefan Schön und Isabelle Göttert mit den Mitgliedern der Schülerfirma und der Zaire-AG. Foto: Markus Mörsdorf/Schule

Stefan Schön und Isabelle Göttert mit den Mitgliedern der Schülerfirma und der Zaire-AG. Foto: Markus Mörsdorf/Schule

Foto: Markus Mörsdorf/Schule

Von Demokratie und Stabilität ist dieser Staat allerdings weit entfernt. Zahlreiche Dörfer in der ohnehin instabilen Region von N'Doluma sind von Rebellen erobert worden, ein Großteil der Familien, die ihre Kinder in das Institut N'Doluma schicken, kann nicht mehr die Felder bestellen. Das Geld reicht gerade zum Überleben. "Les parents n'ont pas réussi à payer les frais de scolarités" (Viele Eltern können das Schulgeld nicht mehr bezahlen). Auf das ist das Institut im Osten des Kongo jedoch angewiesen. Denn von Seiten des Staates erhält die Schule kaum finanzielle Unterstützung.

Die Marpinger Partner hat diese dramatische Entwicklung ihrer befreundeten Schule nicht kalt gelassen. Neben der regelmäßigen Unterstützung aus der Blumentombola und aus Sammelaktionen organisierte die Zaire-AG von Isabelle Göttert spontan eine Sonderaktion in Zusammenarbeit mit der Schülerfirma Pausensandwich unter Leitung von Stefan Schön. Die Schülerfirma ist Bestandteil des Kurses Beruf und Wirtschaft. Sie organisiert und kalkuliert in Eigenregie Einkauf und Verkauf. Der Hilferuf aus N'Doluma motivierte zusätzlich, sodass die Siebtklässler in kürzester Zeit die Summe von 100 Euro erwirtschafteten und den Not leidenden Partnern spendeten. Hiermit kann für ein halbes Jahr das Schulgeld von 17 Waisenkindern in N'Doluma gezahlt und damit ihre Schulbildung gesichert werden. Darüber hinaus sammelten die engagierten Mädchen und Jungen von Mitschülern, Eltern und Freunden Bleistifte, Spitzer, Schreibwaren und Blöcke, die in drei Soforthilfepaketen nach N'Doluma geschickt werden. Bereits in dieser Woche werden die Hilfspakete abgeschickt und das Geld über ein sicheres Missionskonto nach N'Doluma überwiesen. Die jungen Marpinger hoffen, mit ihrem Einsatz zur Verbesserung der Situation ihrer afrikanischen Mitschüler beitragen zu können.

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