Saar-Ost-Rallye droht ins Wasser zu fallen

Marpingen · Marpinger Gemeinderat beschließt, den Ausrichtern der ADAC-Rallye Saar-Ost einen Korb zu geben.

 Der amtierende Saarlandmeister Rainer Noller ließ sich bei der Rallye Saar-Ost im Vorjahr auch von Regen und Matsch nicht aufhalten. In diesem Jahr droht die Rallye aber komplett ins Wasser zu fallen. Foto: Sascha Dörrenbächer

Der amtierende Saarlandmeister Rainer Noller ließ sich bei der Rallye Saar-Ost im Vorjahr auch von Regen und Matsch nicht aufhalten. In diesem Jahr droht die Rallye aber komplett ins Wasser zu fallen. Foto: Sascha Dörrenbächer

Foto: Sascha Dörrenbächer

Rallye-Weltmeisterschaft ja, Lauf zur Saarlandmeisterschaft nein. In ihrer jüngsten Sitzung haben die Mitglieder des Marpinger Gemeinderats einstimmig das Aus für die Wertungsprüfungen der 22. ADAC-Rallye Saar-Ost sowie der gleichnamigen Historic-Rallye auf Marpinger Gemeindegebiet beschlossen. Betroffen von dem Spektakel wären Mitte Juni vor allem die Menschen in Urexweiler gewesen. Denn die Wertungsprüfung (WP) eins wäre über Teile der verlängerten Schalksberg- beziehungsweise Königstraße gegangen, die WP zwei über Habenichts und Rheinstraße.

"Wir haben in diesem Jahr bereits einen recht vollen Kalender", sagte dazu Marpingens Bürgermeister Volker Weber (SPD), dessen Verwaltung den Ratsmitgliedern empfahl, der Rallye Saar-Ost und ihrem Classic-Pendant eine Absage zu erteilen. "Wir stoßen an unsere Kapazitätsgrenzen", erklärte Weber den Ratsmitgliedern. Als Begründung führte er vor allem die weitaus größere Motorsportveranstaltung ins Felde, die Marpingen im August zu bewältigen habe: die Läufe zur Rallye-Weltmeisterschaft. "Die mediale und sportliche Bedeutung der Veranstaltung, die weltweit Beachtung findet, ist enorm und stellt die Verwaltung, politischen Entscheidungsträger und auch die Marpinger Vereine vor eine große Verantwortung", zitierte Bürgermeister Weber aus der Erläuterung zur Beschlussvorlage. Wobei die Strecken für die WM-Läufe und die zur Rallye-Saarlandmeisterschaft darüber hinaus nahezu identisch wären. Was die betroffenen Anwohner nach Ansicht des Bürgermeisters über Gebühr belaste. "Wir wollen da niemanden überstrapazieren." Das gelte auch für Besucher, Freizeitsportler und einheimische landwirtschaftliche Betriebe, die durch entsprechende verkehrsrechtliche Einschränkungen beziehungsweise Straßensperrungen "über das Maß" belastet würden.

Der WM habe der Gemeinderat zudem auch deshalb zustimmen können, da Mitte August die Wiesen gemäht und die Ernte größtenteils eingebracht sei - und somit die Landwirte nur bedingt unter der Großveranstaltung zu leiden hätten. Im Juni sehe dies anders aus. Die Urexweiler Ortsvorsteherin Margret Geiger (CDU) sagte zu den versammelten Ratsmitgliedern, dass sie sich den Ausführungen Webers nur anschließen könne. Sie gehe davon aus, dass der Urexweiler Ortsrat, der zu diesem Thema noch nicht getagt hat, die Ablehnung befürworte. Ebenso der Marpinger Ortsrat, wie Ortsvorsteher Manfred Wegmann (CDU) sagte. Und so folgten die Ratsmitglieder einstimmig der Empfehlung der Verwaltung.

Für die Macher der Rallye Saar-Ost ist das Nein des Marpinger Gemeinderates bitter. Ob es eine Alternativstrecke gibt, oder ob die Saar-Ost nun komplett ins Wasser fällt und abgesagt wird, ist bislang unklar. Bis gestern Abend sah sich der ausrichtende Motorsportverein trotz Nachfrage der Saarbrücker Zeitung nicht in der Lage, eine Stellungnahme abzugeben.

Auch bei der Motorsportabteilung des ADAC Saarland in Saarbrücken war gestern keine Auskunft zu bekommen. "Wir müssen erst Rücksprache mit dem ausrichtenden Verein halten", sagte ein Sprecher des ADAC, unter dessen Dach sowohl die Saar-Ost als Teil der Saarlandmeisterschaft als auch die Historic-Rallye läuft.

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