Gemeinderat Marpingen investiert in seine Dörfer

Mapringen · Zuschüsse für einen Kunstrasenplatz, Abriss alter Gebäude, Neugestaltung einer brachliegenden Fläche – der Gemeinderat Marpingen hat beschlos- sen, diverse Projekte in Angriff zu nehmen.

 Die Fläche Am Biehl 5 in Marpingen liegt brach. Jetzt hat der Gemeinderat beschlossen, sie wieder in Schuss zu bringen.

Die Fläche Am Biehl 5 in Marpingen liegt brach. Jetzt hat der Gemeinderat beschlossen, sie wieder in Schuss zu bringen.

Foto: Thorsten Grim

17 Mal einstimmig. So lässt sich die jüngste Sitzung des Marpinger Gemeinderats in wenigen Worten zusammenfassen. Die Mitglieder stritten nicht, diskutierten wenig und beschlossen viel. Hier ein Überblick der wichtigsten Tagesordnungspunkte:

Dorfentwicklung: Der Landkreis St. Wendel beteiligt sich an dem Bundesmodellvorhaben Land(auf)-schwung. Das Projekt unterstützt ländliche Regionen dabei, dem Dorfsterben entgegenzuwirken. Jeder Gemeinde im Landkreis sollen zirka 25 000 Euro zur Entwicklung der Orte zur Verfügung gestellt werden. Gefördert wird unter anderem der Abriss von alten Häusern, die den Gemeinden gehören. „Wir haben zwei Gebäude ausgewählt“, verkündet Bürgermeister Volker Weber (SPD). Dabei handele es sich um das Haus Reitersberg 7 (Speiersch Haus) in Alsweiler und das Haus Marienstraße 13 (Koch) in Marpingen. Im Falle einer Förderzusage, müsse der Abriss schnellstmöglich erfolgen, da die Mittel Ende des Jahres verfallen. Die geschätzten Abrisskosten für das Haus Koch belaufen sich auf etwa 32 000 Euro. Die Kosten für das Speiersch Haus betragen laut Schätzungen rund 35 000 Euro. „Jedoch könnten hier noch zusätzliche Kosten für eine Giebelsicherung anfallen“, betont Weber. Der Gemeinderat hat dem Abriss der beiden Gebäude zugestimmt, wenn es eine Förderzusage geben wird. Dennoch forderten SPD-Sprecher Lars Vogel und stellvertretender CDU-Sprecher Markus Barrois, noch einmal über die Zukunft des Speiersch Haus nachzudenken und es eventuell zum Verkauf anzubieten.

Neugestaltung: Seitdem die Gemeinde das Anwesen Am Biehl 5 abgerissen hat, liegt die Fläche brach. Es gab bereits den Plan, die Fläche herzurichten. Nun hat der Gemeinderat beschlossen, diesen auch umzusetzen. Laut Schätzungen belaufen sich die Kosten auf 11 500 Euro. Davon trägt die Gemeinde ein Drittel. Weitere Gelder gibt es aus der Städtebauförderung.

Kanalsanierung: Das Bauunternehmen Jablonsky und Busch GmbH hat die Kanalsanierung In der Nauwies in Höhe von 250 300 Euro übernommen. Dafür veranschlagt waren 325 000 Euro. Während des Baus führte die Firma eine TV-Inspektion durch und entdeckte dabei einen 90 Meter langen Kanal, der zuvor nicht bekannt war. „Der Kanal befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand und ist dringend sanierungsbedürftig“, sagt Bürgermeister Weber. Der Gemeinderat hat nun die Firma Jablonsky und Busch GmbH beauftragt, sich um die Erneuerung zu kümmern. Kosten 38 544 Euro.

Kompostieranlage: Ab dem 1.Januar sind die Kommunen nur noch für die Sammlung des Grüngutes zuständig, nicht mehr für die Verwertung. „Die Gemeinde wird die jetzige Kompostieranlage zukünftig als Sammelplatz für Grüngut nutzen. Dazu müssen wir die Anlage umbauen“, erklärt Rathauschef Weber. Die Gemeinde muss sich bei der Umgestaltung an Vorgaben des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) halten. Diese geben unter anderem vor, ein Aufenthaltsraum mit Toilette vor Ort zur Verfügung zu stellen. Außerdem müssen Flächen abgedichtet und an die Kanalisation angeschlossen werden. Letztendlich belaufen sich die Kosten für den Umbau auf 140 000 Euro. Das sind 90 000 Euro mehr als zu Beginn veranschlagt wurden. Der Gemeinderat hat den überplanmäßigen Ausgaben zugestimmt. Zur Deckung dienen Zuschüsse des Landes in Höhe von 70 000 Euro sowie 20 000 Euro, die bei der Renovierung der Außenanlage des Vereinshauses in Marpingen eingespart wurden. „Ziel ist es, die Anlage im Januar in Betrieb zu nehmen. Das ist jedoch eher unwahrscheinlich“, sagt Weber.

Kunstrasenplatz: Der VfB Berschweiler hat mitgeteilt, dass der im Jahr 2002 gebaute Kunstrasenplatz erneuert werden muss. Geschätzte Kosten: 191 284 Euro. Der Verein hat bereits eine Förderung bei der Sportplanungskommission und dem Innenministerium beantragt. Der Gemeinderat hat nun zugestimmt, analog zur Platzsanierung in Alsweiler, auch den VfB Berschweler finanziell zu unterstützen. In dem Zusammenhang haben die Mitglieder auch beschlossen, den mit dem Verein bestehenden Pachtvertrag zu verlängern. Bei der Erneuerung des Kunstrasens des SC Alsweiler beteiligte sich die Gemeinde übrigens mit 50 000 Euro. Ein ähnlich hoher Zuschuss werde laut Weber auch dem SV Urexweiler zuteil.

Kindergarten: Die Gebühren im Kommunalen Kindergarten und Kinderhorst in Alsweiler werden erhöht. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Die Anpassung soll am 1. Januar in Kraft treten. Außerdem haben die Mitglieder zugestimmt, dass sich der Kindergarten an einem neuen Projekt beteiligt. Die Gemeinde stellt die erforderlichen Kosten im Haushalt bereit. Das Projekt sieht vor, dass sich saarländische kommunale Kindertageseinrichtungen enger miteinander vernetzen und durch gemeinsame Ideen die Qualität ihrer Einrichtungen steigern.

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