Lesung Persönliche Verse waren im Hiwwelhaus zu hören

Alsweiler · Zu einer kleinen, aber feinen Lesung hatte Thomas Störmer vom Verlag Edition Schaumberg in das historische Hiwwelhaus in Alsweiler geladen. Es war fast schon eine familiäre Veranstaltung mit 20 Gästen.

 Sören Meng, Erwin Gisch und Thomas Störmer (von links).

Sören Meng, Erwin Gisch und Thomas Störmer (von links).

Foto: Marion Schmidt

Erwin Gisch und Neunkirchens Landrat Sören Meng (SPD) lasen an diesem Abend in einem gelungenen Wechsel aus ihren Werken, die im Schaumberg-Verlag veröffentlicht wurden.

Zentrales Thema ist die Heimat in ihren vielen Facetten. Erwin Gisch eröffnete die Lesung einem sehr persönlichen Gedicht, das er seiner kürzlich verstorbenen Mutter gewidmet hat, und schlug gleich zu Beginn eine Brücke zu Sören Meng, der in seinem Büchlein „Mei Geheischnis“ Kindheitserinnerungen an eine unwiederbringliche Zeit im Hause seiner Tante schildert.

„Heimat ist dort, wo ich mei Geheischnis han“, so Sören Meng. Nach dem Tode seiner Tante fand er beim Ausräumen ihres Hauses viele Dinge, die ihn an seine Kindheit erinnerten: „Das tat schon etwas weh. Ich begann dann, die Erinnerungen als Miniaturen für mich und meine Familie zu schreiben.“ Mit einer Diashow lud er die Gäste der Lesung zu einem Rundgang durch das Haus der Tante ein und las einzelne Texte aus seinem Buch. Er teilte seine Gedanken über alltägliche Dinge, die ihm beim Ausräumen des Hauses in die Hände fielen. Hier verbrachte er viel Zeit. „Hier fühlte ich mich gut aufgehoben. Das ist ein durchgängiges Gefühlt meiner Kindheit“, so Sören Meng. Mit leisen Tönen tauchte er ein in diese vertraute Vergangenheit. Die Besucher der Lesung erfuhren, dass es eher kleine Gesten und Gewohnheiten waren, die dem Leben im Alltag Sinn gaben. Dinge, die für sich sprechen.

Erwin Gisch wiederum versteht es, diese Alltagsmomenten in Gedichten wie „Weckwerfmentatlität“, „Kaffee-to-go“ oder „Zeitlos“ pointiert in einen erfrischend neuen Zusammenhang zu stellen. Immer wieder lasen beide Autoren im Wechsel aus ihren Werken. Erwin Gisch zitierte aus seinem 2016 erschienen Gedichte-Band „Leicht verrückt. Gedichte – erfrischend anders“. Man musste genau hinhören, denn seine Zeilen sind Sätze für Querdenker. „Oft ist es eine winzige Berührung – vielleicht auch ein zarter Windstoß – und schon kann etwas total verschoben, verrückt sein“, heißt es in seinem Vorwort.

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