Wettbewerb Sachlich und respektvoll diskutiert

Marpingen · Beim Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ der Gemeinschaftsschule Marpingen überzeugen die Schüler mit Wissen und Debattierkompetenz.

 Die Finalisten von links: Lukas Paul, David Junk, Michelle Dupré, Ida Mayer, Mathias Steinbrink, Yosha Sohn, Rocco von Ruczicki, Jusuf Temiz.

Die Finalisten von links: Lukas Paul, David Junk, Michelle Dupré, Ida Mayer, Mathias Steinbrink, Yosha Sohn, Rocco von Ruczicki, Jusuf Temiz.

Foto: Markus Mörsdorf

Selbst nach 15 Jahren „Jugend debattiert“ an der Gemeinschaftsschule Marpingen schleiche sich keine Müdigkeit ein. Seit 15 Jahren gelänge es Lehrern immer wieder, die Begeisterung für die Kunst des Redens zu wecken. Und seit 15 Jahren seien regelmäßig zahlreiche Klassen dabei, wenn die Glocke ertönt und die Debatte beginnt. Dies geht aus einem Bericht hervor, den die Schule veröffentlicht. Die Debatte ist nach genauen rhetorischen Regeln strukturiert und beinhaltet eine das Thema konkretisierende Eröffnung, gefolgt von einem offenem Schlagabtausch und einer Schlussrunde, die auf die Diskussion zurückblickt. Jeweils vier Debattanten treten bei diesem bundesweiten  Wettbewerb gegeneinander an, jeweils zwei, die für, und zwei, die gegen eine politisch-gesellschaftliche Position argumentieren.

In diesem Jahr waren erneut zahlreiche Klassen der Stufen neun bis zwölf dabei. Klassenintern wurden die Besten ermittelt und in einer vorbereitenden Arbeitsgemeinschaft „Rhetoriktraining Jugend debattiert“ weiter ausgebildet. Die Finalteilnehmer der Sekundarstufe zwei standen bereits vor dem eigentlichen Schulwettbewerb fest. Die vier Finalisten der Sekundarstufe eins mussten sich in zwei Vorrunden hierfür qualifizieren. Viele Mitschüler ließen  ihren Favoriten mentale Unterstützung zukommen, und so füllten sich die Zuschauerplätze beim Finale. Für Jessika Müller, Schulkoordinatorin des Wettbewerbs, ist auch dies ein großer Erfolg. „Wir möchten nicht nur die Diskussion gesellschaftspolitischer Themen innerhalb der Schule fördern. Besonders wichtig ist uns, Einsicht in die Bedeutung sachlicher Argumentation und respektvollen Umgangs miteinander zu vermitteln.“

In der Schlussrunde der Sekundarstufe eins traten an: Michelle Dupré und Jusuf Temiz, sie übernahmen die contra-Position, Ida Mayer und David Junk argumentierten für die Einführung eines Schulfaches, das lebenspraktisches Wissen vermitteln solle. Dabei ging es Schlag auf Schlag. Die lebendige und erhellende Debatte war der Jury eine besondere Würdigung wert, wenn auch angemahnt wurde, das Thema künftig zu konkretisieren. Diese Konkretisierung fiel den vier Finalisten der Sekundarstufe zwei leichter, hatten sie doch ein aktuelles Thema zu erörtern: Soll in Deutschland ein generelles Tempolimit auf Autobahnen eingeführt werden? Die Freiheit des Autofahrens wurde von Rocco von Ruczicki angemahnt, von Mathias Steinbrink und Lukas Paul, den Befürwortern des Tempolimits, aber sofort in Frage gestellt. Sie warfen Gefahren für Leib und Leben sowie den Klimaschutz als zweites Argument in die Debattenschale. Doch Yosha Sohn ließ das nicht gelten: Umfassend vorbereitet überzeugte er mit Zahlen und Fakten: Die Einsparung an CO2-Emissionen durch ein Tempolimit sei schlichtweg zu vernachlässigen. Auch hier würdigte der Applaus der Zuschauer die  kompetente Auseinandersetzung.

Für die Jury waren beide Debatten eine wahre Herausforderung. Nach langer Beratung stand fest: Im März werden folgende Schüler die Gemeinschaftsschule  beim Regionalwettbewerb gegen das Gymnasium Wendalinum, das Geschwister-Scholl-Gymnasium Lebach und das Illtal-Gymnasium Illingen vertreten: Für die Sekundarstufe eins sind es Ida Mayer (Platz zwei) und Michelle Dupré (Platz eins), für die Sekundarstufe II als Zweitplatzierter Mathias Steinbrink und als Schulsieger Lukas Paul.

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